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Warum man auf keinen Fall bei der SKL oder NKL spielen sollte
#41
Die SKL kann es einfach nicht lassen, die Spieler weiterhin hinters Licht zu führen und für dumm zu verkaufen. Nun hat sich auch noch Jörg Pilawa von der SKL kaufen lassen, um Werbung für deren Lotterieprodukte zu machen. Schaut euch doch bitte mal den nachfolgenden Werbespott an (einfach auf das Bild klicken) und überlegt euch anschließend mal, welche seiner Aussagen unzutreffend sind:

[Bild: 63a6155fd9765.png]

Ist euch auch der erstaunte (oder vielleicht auch einfach nur erstaunt wirken sollende) Gesichtsausdruck von Herrn Pilawa aufgefallen (den ich versucht habe in dem Bild oben einzufangen), als er mit kaum zu fassender Stimmlage die Anzahl der "Gewinne" und die "Gesamtgewinnsumme" aus dem Spielplan verkündete? Hier der genaue Wortlaut:

"Und wenn man sich das mal so anschaut: Wow, es sind über 1,9 Millionen Gewinne und die Gesamtgewinnsumme, die liegt bei über 1,27 Milliarden Euro"

Bei einem Gesamtumsatz der SKL im Jahr 2017 von schlappen 200 Millionen Euro, dürfte es etwas schwierig werden Preise im Gesamtwert von 1,27 Milliarden Euro unters Volk zu bringen. Es macht nämlich einen großen Unterschied, ob es sich hierbei um tatsächliche Gewinne handelt (was man bei diesem Wortlaut durchaus vermuten könnte, aber leider nicht der Wahrheit entspricht) oder ob diese Gewinne einfach nur unter allen möglichen  Losnummern verlost werden, egal ob verkauft oder nicht (wie es tatsächlich der Fall ist). In Wirklichkeit handelt es sich somit bei den von Herrn Pilawa angekündigten "Gewinnen" und der "Gesamtgewinnsumme" also nicht um die tatsächliche Anzahl bzw. Summe, sondern nur um rein hypothetische Werte, sofern alle 3 Millionen Lose bei der SKL verkauft werden würden. In Wirklichkeit dürfte die Anzahl der verkauften Lose (gemessen am Spielumsatz und ausgehend von einem Lospreis von stolzen 960 € für 6 Monate) wohl bei deutlich unter 10 % der tatsächlich verfügbaren Lose liegen. Die allermeisten "Gewinne" laufen somit ins Leere und werden nicht ausgeschüttet, weil kein Spieler die richtige Losnummer hat.

Wenn Herr Pilawa ehrlich wäre, dann hätte er daher in seinem Video auf keinen Fall sagen dürfen "es sind XXX Gewinne", sondern "es werden XXX Gewinne verlost" und statt "die Gesamtgewinnsumme liegt bei XXX Milliarden Euro" hätte er korrekterweise sagen müssen, "die Gesamtsumme aller Verlosungen liegt bei XXX Milliarden Euro". Statt "Gewinne" wäre somit z. B. die Bezeichnung "Gewinnverlosungen" und statt "Gesamtgewinnsumme" z. B. die Bezeichnung "Gesamtverlosungssumme" korrekt gewesen.

Doch das ist noch nicht einmal mein Hauptkritikpunkt. Denn selbst wenn er sich korrekt ausgedrückt hätte oder wir nachfolgend mal annehmen würden, dass seine Aussagen tatsächlich gestimmt hätten, weil auch tatsächlich alle 3 Millionen Losnummern verkauft worden wären, dann hätte die angesagte Gewinnanzahl bzw. die Gesamtgewinnsumme (=Zähler) absolut keine Aussagekraft für den Spieler, wenn man nicht zugleich auch die Losanzahl bzw. den Gesamtspieleinsatz (=Nenner) zusätzlich bekannt gibt (Lottohelden und Lottoland bedienen sich übrigens der gleichen Werbemasche, in dem sie bei vielen Lotterien nur die verloste Gesamtgewinnsumme bekanntgeben, wie z. B. besonders gerne bei der spanischen Weihnachtslotterie, die auf eine Gesamtgewinnsumme von 2,5 Milliarden Euro kommt - allerdings nur bei der Originallotterie, auf die sich aber auch Lottohelden und Lottoland uneriöserweise beziehen, obwohl sie selber in Wirklichkeit gar nicht so viele Lose verkaufen).

Theoretisch könnte die SKL in ihrem Gewinnplan auch überall noch eine 0 hinzufügen. Dann könnte Herr Pilawa (wenn er wirklich so naiv wäre und nicht wüsste, dass die Anzahl der "Gewinne" und die "Gesamtgewinnsumme" für sich betrachtet keine Aussagekraft haben) noch ein bisschen erstaunter in seinem Video dreinschauen, wenn er verkündigt, dass es 19 Millionen "Gewinne" und eine "Gesamtgewinnsumme" von 12,7 Milliarden Euro (also jeweils 10 Mal so viel) geben würde. Doch für die Spieler würde sich an den Gewinnchancen und der durchschnittlichen Ausschüttungsquote (Ø AQ) nicht das geringste ändern, wenn damit gleichzeitig auch die Losanzahl um das 10-fache auf 30 Millionen gestiegen wäre.

Man kann sich das an einem einfachen Beispiel vielleicht besser vorstellen. Nehmen wir an, jemand veranstaltet eine Lotterie, bei dem sich in einem Behälter 10 Lose befinden, von denen 9 Nieten sind und ein Los einen Gewinn von 5 € erzielt. Zum Preis von 1 € darfst du dir ein Los ziehen. Während du noch überlegst, ob du dir eins kaufen sollst, kommt Herr Pilawa angelaufen und will Dir eine Lotterie von einem anderen Anbieter aufschwätzen, indem er versucht, dich davon zu überzeugen für ebenfalls 1 € ein Los aus dem Container dort drüben zu ziehen. Er verkündet voller Stolz, dass sich in dem Container insgesamt 10 Millionen Gewinne befinden und die Gesamtgewinnsumme sogar bei 50 Millionen Euro liegt. Du denkst dir dann: "also wenn es so viele möglichen Gewinne gibt und die Gesamtgewinnsumme so hoch ist, sollte ich ja gute Chancen haben auch etwas zu gewinnen", und fällst somit auf sein Lockangebot herein, in dem du einwilligst für 1 € ein Los aus dem Container zu ziehen. Was er dir aber nicht erzählt hat war, dass es insgesamt 100 Millionen Lose gibt, von denen somit 90 Millionen Lose Nieten sind und jedes Gewinnerlos einen Gewinn von nur 5 € erzielt (dies ist jetzt natürlich nur ein Beispiel und trifft nicht auf die SKL zu). Doch ist für den Spieler das zweite Angebot trotz der vielen Gewinne und der hohen Gesamtgewinnsumme nun tatsächlich besser, als das erste Angebot? Natürlich nicht, denn in beiden Fällen liegt die Gewinnchance bei 10 % (Gewinnlose / Losanzahl) und die Ø AQ bei 50 % (Gesamtgewinn aller Lose / Gesamtspielwert aller Lose). Und diese beiden Angaben sind die einzigen, die für die Spieler tatsächlich relevant sind, um dadurch eine objektive Einschätzung abgeben zu können, ob sich eine Lotterie wirklich lohnt.

Solch bekannte Fernsehmoderatoren wie Jörg Pilawa verdienen doch schon wahrlich genug Geld mit ihren ganzen TV-Auftritten. Ich verstehe daher nicht, wie sich gerade solche Leute dazu verleiten lassen können, sich auch noch für Glücksspielwerbung zu verkaufen - und dann auch noch ausgerechnet für die SKL, einem der unseriösesten Glücksspielanbieter. Das war bestimmt nicht ganz billig für die SKL, jemanden wie ihn für so etwas zu "kaufen" (zumindest nicht, wenn Herr Pilawa nicht völlig auf den Kopf gefallen ist, sondern weiß auf welch dubiose Werbepraktiken er sich dabei einlässt). Ich will daher gar nicht erst wissen, wie viel Geld von den Spieleinsätzen der Spieler für solch sinnlose Werbung rausgeschmissen wird. Denn zahlen tut das natürlich nicht direkt die SKL (indem z. B. ein paar Vorstandsgehälter gekürzt werden würden), sondern der leidtragende ist dabei immer der Spieler. Da werden dann halt einfach in den Spielplan ein paar "Gewinne" weniger eingedruckt (das heißt dann also im Klartext, dass es ein paar Gewinnverlosungen weniger geben wird) bzw. wird die Ø AQ an die Spieler entsprechend den "Werbeausgaben" reduziert, dann passt das schon wieder. "Die dummen Spieler bekommen davon ja so gut wie nichts mit", wird man sich wohl bei der SKL denken. Und wenn man sich mal die Aufrufzahlen auf YouTube ansieht, dann scheint die ganze Werbekampagne noch nicht einmal viel gebracht zu haben. Gerade einmal 70 Aufrufe hat das Video in über 8 Monaten erhalten (wie auch auf dem Bild oben zu sehen ist - sollten es aktuell deutlich mehr Aufrufe geworden sein, dann liegt dies hauptsächlich an diesem Beitrag) - was für ein armutszeugnis für die SKL!
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#42
Hallo Lottoexperte,

könntest du dir mal die österreichische Klassenlotterie anschauen?
Auf den ersten Blick erscheint die um einiges besser als die deutsche.

Vielen Dank
sedervo
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#43
Das habe ich bereits in meinem Beitrag hier. Der ist zwar schon etwas veraltet, ich vermute aber, dass sich bis heute nicht viel geändert haben dürfte.
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