09.08.2020, 23:39
Bestimmt hat jeder von euch schon mal etwas von der Süddeutschen Klassenlotterie (SKL) und Nordwestdeutschen Klassenlotterie (NKL) gehört. Diese haben sich am 01.07.2012 zusammengeschlossen und werden seitdem von der Gemeinsame Klassenlotterie der Länder (GKL) veranstaltet. In diesem Beitrag möchte ich die Frage beantworten, ob sich die Lotterieangebote der SKL und NKL lohnen oder ob man auch hier wieder als Spieler einfach nur übelst abgezockt wird, wie beispielsweise bei der Lotterie freiheit+, die ich bereits in einem anderen Beitrag (siehe hier) analysiert habe. Nach ausführlicher Betrachtung und Auswertung aller Spielangebote und Lotteriebestimmungen der SKL (Analyse der 148. Lotterie vom 01.12.20 bis 31.05.21 - den Spielplan mit Regeln findet ihr hier) und NKL (Analyse der 145. Lotterie vom 01.10.20 bis 31.03.21 - den Spielplan mit Regeln findet ihr hier), kann ich leider zu keinem anderen Schluss kommen, als dass zumindest die beiden Hauptlotterien sogar noch unseriöser als bei der Lotterie freiheit+ sind. Denn hier hat mal als Spieler sogar die einmalige Gelegenheit, sich an einer offiziell von allen 16 Bundesländern genehmigten und auch von der Glücksspielaufsicht in Hamburg zugelassenen Lotterie zu beteiligen, bei der die Gewinnausschüttung bzw. durchschnittliche Ausschüttungsquote (Ø AQ) in einigen Fällen sogar noch bei unter 20 % (SKL) bzw. unter 15 % (NKL) der Spieleinnahmen liegen kann. Stellt man sich als Spieler besonders ungeschickt an, hat man bei der NKL auch noch die Möglichkeit eine Ø AQ von sogar unter 5 % zu erreichen (mehr dazu in Punkt 6). Nach meinen tiefgründigen Recherchen bin ich daher zu der absoluten Überzeugung gelangt, dass es in ganz Deutschland keine intransparenteren und unseriöseren Lotterieprodukte gibt, die man spielen kann. Nachfolgend nenne ich eine Vielzahl von Gründen dafür und hoffe, dass meine Erläuterungen euch dabei helfen, am Ende zu demselben Ergebnis zu gelangen:
1. Unverschämt hohe Servicegebühren für nichts
Wer bei der SKL oder NKL eine Lotterie spielen möchte, muss an die so genannten "Lotterie-Einnahmen" monatlich eine Servicegebühr (auch Servicepauschale genannt) bezahlen, die in der Regel bei 2,95 € liegt (wie z. B. bei gloeckle.de oder guenther.de). Als Begründung dafür heißt es bei Glöckle: "Die Servicepauschale von 2,95 € monatlich müssen wir erheben, um die Kosten für Briefversände (Losunterlagen, Gewinnlisten, Gewinnbenachrichtigungen etc.) und die Verwaltung Ihres Kundenkontos decken zu können." In welchem Jahrhundert leben wir denn eigentlich? Wo bitte werden heutzutage noch Gebühren dafür verlangt, dass man ein Konto bei einem Onlineshop eröffnet? Und bei welchem anderen Glücksspielanbieter bekommt man seine Losunterlagen noch kostenpflichtig per Post zugeschickt? Stellt euch mal vor ihr gebt einen Lottoschein online ab und der Anbieter sendet euch die Spielquittung, die offiziellen Quoten und eine Gewinnbenachrichtigung per Post zu und verlangt dafür monatlich 2,95 €. Würdet ihr euch da nicht fragen, ob der Anbieter noch alle Tassen im Schrank hat? Die Gewinnlisten bzw. Spielpläne der Lotterieprodukte der SKL und NKL findet man alle auf deren Websites, ebenso wie die Veröffentlichung der Gewinnzahlen. Und das Los bzw. die Losnummer könnte der Anbieter wie bei allen anderen Lotterien digital per E-Mail versenden, ebenso wie eine Gewinnbenachrichtigung.
Fairerweise muss man zwar sagen, dass z. B. auch beim LOTTO 6aus49 eine Bearbeitungsgebühr anfällt. Diese liegt aber je nach Bundesland nur bei 20 bis 70 Cent. Bei einem vollen Lottoschein mit 12 ausgefüllten Feldern, liegt die Bearbeitungsgebühr nur bei 1,4 % bis 4,9 % des Spieleinsatzes (bei einer Laufzeit von mehr als einer Woche sogar noch deutlich weniger). Beim kleinsten Losanteil der SKL (Zehntellos zum Preis von 15 €) liegt die Servicegebühr jedoch bei fast 20 % und beim kleinsten Losanteil der NKL (Sechzehntellos zum Preis von 10 €) sind es sogar fast 30 % des monatlichen Spieleinsatzes. Da die Lotterie über sechs Monate läuft, werden die Servicegebühren im Verlauf der Lotterie bis zu sechs Mal berechnet und weil die Lotterie so ausgelegt ist, dass die Gesamtgewinnverlosung und die Anzahl der Gewinne von Monat zu Monat steigen, zwingt man die Spieler somit fast schon dazu, bis zum sechsten Monate (bzw. der sechsten Klasse) dabeizubleiben, um dadurch insgesamt 17,70 € an Servicegebühr in Rechnung stellen zu können. Selbst bei Bezahlung eines ganzen Loses bei der SKL zum horrenden Preis von 900 € (für alle sechs Klassen) schlagen die Servicegebühren mit fast 2 Prozent somit noch stärker zu Buche als selbst die 70 Cent Bearbeitungsgebühr, die man in Hamburg für LOTTO 6aus49 zu bezahlen hat, wenn man 9 Felder mit einer Laufzeit von nur 4 Wochen zum Gesamtpreis von lediglich 43,90 € spielt. In diesem Fall würde man nur rund 1,6 % zusätzlich zum Spieleinsatz zahlen, der dann aber bei nicht einmal einem Zwanzigstel des Lospreises der SKL (für alle sechs Monate) liegt. Kauf man dagegen zum etwa gleichen Preis von 42,95 € vier Sechzehntellose der NKL, dann würde die Servicegebühr pro Monat mit 7,4 % des Spieleinsatzes mehr als viereinhalb Mal so hoch liegen.
2. Geringe Ø AQ aufgrund der Servicegebühr bei kleinen Losanteilen
Die Ø AQ ist das wichtigste Kriterium nach dem man eine Lotterie beurteilen sollte, weil man an diesem Wert ungefähr abschätzen kann, wie viel Geld man als Spieler von seinen Spieleinsätzen im Durchschnitt langfristig wieder zurückgewinnt. Ohne Berücksichtigung der Servicegebühr würde die Ø AQ beim Hauptspiel der SKL bei 51,36 % und beim Hauptspiel der NKL bei 49,68 % liegen, wie auch den untenstehenden Gewinntabellen entnommen werden kann, bei denen ich die Verlosungen aus allen sechs Klassen zusammengefasst habe.
Die erste Frechheit liefert die NKL bereits damit, dass nicht veröffentlicht wird, wie hoch die Ø AQ bei dem Zusatzangebot NKL Millionen-Joker für sich allein betrachtet ist, sondern diese in den amtlichen Lotteriebestimmungen (ALB) nur in Kombination mit der Hauptlotterie angibt. Dadurch lässt sich für den Spieler weniger gut abschätzen, ob sich das Zusatzangebot überhaupt lohnt. Tatsächlich liegt die Ø AQ beim NKL Millionen-Joker nur bei 45,63 % und lohnt sich somit deutlich weniger stark, als man bei der Inklusivberechnung annehmen könnte, bei der die Ø mit 49,08 % angegeben wird. Besonders unverschämt finde ich daher, dass viele Lotterie-Einnahmen (wie z. B. bei guenther.de, nkl-peters.de oder neugebauer.de) die Hauptlotterie der NKL nur in Kombination mit dem Millionen-Joker anbieten, zumal die Chance auf einen Gewinn bei dieser Spielergänzung auch noch extrem schlecht ist.
Auf den ersten Blick könnte man ja nun annehmen, dass die Ø AQ mit rund 50 % bei der NKL und SKL doch gar nicht so schlecht ist. In Wirklichkeit erreicht man diese jedoch nie, da man auch noch die Servicegebühr mit einkalkulieren muss. Setzt man diese mit Ø 2,95 € pro Monat an, so liegt die Ø AQ bei der Bestellung des kleinsten Losanteils bei der SKL nur bei geringen 42,9 % und bei der NKL sogar nur bei 38,4 % und ist damit in Wirklichkeit deutlich schlechter als beim LOTTO 6aus49, wo es ohne Bearbeitungsgebühr 50 % sind. Aber auch wenn man diese Gebühr berücksichtigen würde und sogar in Hamburg leben würde, wo die Bearbeitungsgebühr beim LOTTO 6aus49 mit 0,70 € pro Spielschein von allen Bundesländern am höchsten ist, so liegt auch dann noch die Ø AQ bei einem vollen Lottoschein mit 12 Feldern zum Gesamtpreis von 15,10 € bei 47,7 %.
3. Besonders geringe Ø AQ bei Teilnahme an weniger als allen sechs Klassen
Um jedoch selbst bei den geringsten Losanteilen der Klassenlotterien noch eine Ø AQ von 42,9 % durch das Zehntellos der SKL und eine Ø AQ von 38,4 % durch das Sechzehntellos der NKL zu erreichen, müsste man sogar noch bereit dazu sein, bei der SKL insgesamt 107,70 € (15 € Spieleinsatz x 6 Monate + 2,95 Servicegebühr x 6 Monate) und bei der NKL insgesamt 77,70 € (10 € Spieleinsatz x 6 Monate + 2,95 Servicegebühr x 6 Monate) auszugeben, um somit an allen sechs Klassen teilzunehmen. Nimmt man jedoch z. B. nur einen Monat lang teil (also nur in der ersten Klasse), so liegt die Ø AQ bei der SKL zum Preis von 17,95 € nur bei unfassbar geringen 18,1 % und bei der NKL zum Preis von 12,95 € sogar bei noch deutlich geringeren 11,9 % (weitere Angaben können der untenstehenden Tabelle "Preise und Ø AQ nach Losanteil und Spielzeitlänge" entnommen werden). Daher freuen sich die Lotteriebetreiber vermutlich besonders, wenn Spieler bereits vor der sechsten Klasse aussteigen, da sie dann nur sehr wenige Gewinne an diese Spieler ausschütten müssen. Denn in der 148. Lotterie der SKL fließen 32,9 % der Ø Gesamtgewinnsumme nur in die sechste Klasse. Bei der 145. Lotterie der NKL sind es sogar 67,7 %.
4. Abzocke der Spieler bei nachträglichem Einstieg in eine bereits begonnene Lotterie
Möchte man als Spieler in eine bereits laufende Lotterie einsteigen, muss man unbedingt wissen, dass man dann die Klassen bzw. Monate, die schon abgelaufen sind und in denen man somit gar nichts mehr gewinnen kann, trotzdem noch nachzahlen muss. Egal wie viele Klassen also schon gespielt wurden und wie wenige Ziehungen einem bei dieser Lotterie noch bevorstehen, so muss man letztendlich trotzdem den vollen Preis bei einer Restteilnahme bis zum Ende der letzten Klasse bezahlen. Dies kann man in den ALB der SKL (§ 3 Abs. 3) und NKL (§ 4 Abs. 2) nachlesen. Würde man also beispielsweise bei der SKL nur für die letzten drei Monate (Klasse 4 bis 6) einsteigen, so müsste man dafür trotzdem noch 98,85 € für das Zehntellos bezahlen (15 € Spieleinsatz x 6 Monate + 2,95 Servicegebühr x 3 Monate) und die Ø AQ würde dadurch nur noch bei 33,5 % liegen. Oder würde man bei der NKL nur für den letzten Monat (Klasse 6) einsteigen, so müsste man dafür trotzdem noch 62,95 € für das Sechzehntellos bezahlen (10 € Spieleinsatz x 6 Monate + 2,95 Servicegebühr x 1 Monat) und die Ø AQ würde dadurch nur noch bei 32 % liegen. Weitere Angaben dazu können der untenstehenden Tabelle "Preise und Ø AQ nach Losanteil und Einstiegszeitpunkt" entnommen werden.
5. Abzocke der Spieler beim Ausscheiden der Losnummer
Wenn gemäß den ALB der SKL (§ 6 Abs. 1+2) und den ALB der NKL (§ 9 Abs. 1+2) eine Losnummer bei bestimmten Ziehungen im Verlaufe der Lotterie einen Gewinn erzielt, scheidet das Los sogar komplett aus der Lotterie aus und kann somit nicht mehr an den kommenden Ziehungen in der nächsten bzw. der sechsten Klasse teilnehmen (wird jedoch in einer Ziehung ein bereits ausgeschiedenes Los gezogen, so wird die Ziehung wiederholt). Wer weiterspielen möchte, muss das Angebot eines Folgeloses (SKL) bzw. Anschlussloses (NKL) das man daraufhin angeboten bekommt annehmen (wer nicht widerspricht, stimmt dabei dem Angebot automatisch zu), das dann aber genauso viel kostet, wie wenn man mit einem Los in die laufende Lotterie einsteigen möchte und bei dem man somit ebenfalls die bereits abgelaufenen Klassen nachbezahlen muss. Im Falle der sechsten Klasse wären das somit nochmals 90 € beim Zehntellos der SKL bzw. 60 € beim Sechzehntellos der NKL, nur um an den paar noch verbleibenden Ziehungen in der sechsten Klasse weiterhin teilnehmen zu können. In diesem Fall sollte man sich unbedingt den Gewinn auszahlen lassen. Falls man seinen Gewinn dafür verwenden möchte erneut bei der SKL oder NKL zu spielen, sollte man bei der nächsten Lotterie einsteigen. Dort hat man dann wieder in insgesamt sechs Klassen deutlich mehr Gewinnchancen, als wenn man für das gleiche Geld das Angebot mit dem Folge- bzw. Anschlusslos für eine Teilnahme an den restlichen Ziehungen dieser Lotterie annehmen würde.
6. Möglichkeit zum Erreichen einer Ø AQ von 4,1 % (NKL) und 11,3 % (SKL) bei ungeschickter Spielentscheidung des Spielers
Wie bereits am Anfang des Beitrags erwähnt, hat man bei der NKL (mit freundlicher Unterstützung der Bundesländer und der Glücksspielaufsicht) sogar die Chance eine Ø AQ von nur 4,1 % zu erreichen. Dazu braucht man lediglich mit einem Sechzehntellos in der fünften Klasse einzusteigen, wofür man mit Servicegebühr 52,95 € bezahlen darf und zum Ende der fünften Klasse zu kündigen. Zum Nachrechnen: 103.360.000 (Gewinnausschüttung in Euro in Klasse 5, inkl. Bereitstellung von 2 Millionen Euro für den Jackpot) / 16 (Losanteil) / 52,95 (Spieleinsatz in Euro) / 3.000.000 (Gesamtzahl der Lose in Klasse 5) = 4,07 %. Nirgendwo sonst (nicht einmal bei Lottoland) habe ich bislang eine Lotterie finden können, bei der die Lotterieanbieter bewusst in Kauf nehmen, dass für den Spieler durch einen ungünstig gewählten Ein- und Ausstiegszeitpunkt einer Lotterie oder durch andere unkluge Spielentscheidungen die Möglichkeit besteht auf eine derart unverschämt geringe Ø AQ von unter 5 % zu kommen. Selbst wenn man in diesem Fall ein ganzes Los kaufen würde oder die Servicegebühr überhaupt nicht berücksichtigen würde, läge die Ø AQ in diesem Fall trotzdem nur bei 4,3 %.
Bei der SKL wäre die ungünstigste Spielentscheidung des Spielers mit einem Zehntellos in die dritte Klasse einzusteigen, wofür man mit Servicegebühr 47,95 € bezahlen muss und zum Ende dieser dritten Klasse zu kündigen. In diesem Fall würde man eine Ø AQ von 11,3 % erreichen. Auch hier wieder zum Nachrechnen: 155.390.000 (Gewinnausschüttung in Euro in Klasse 3) / 10 (Losanteil) / 47,95 (Spieleinsatz in Euro) / 2.879.392 (Gesamtzahl der Lose in Klasse 3, inkl. Berücksichtigung der bereits ausgeschiedenen Lose aus den ersten beiden Klassen) = 11,25 %.
7. Schlechte Chancen auf den Hauptgewinn
Bei der SKL wird nur ein einziges Mal ein Gewinn von 20 Millionen Euro verlost (bei der NKL liegt der höchste Geldgewinn sogar nur zwischen 5 und 16 Millionen Euro, je nach Höhe des Jackpots). Um an dieser Verlosung teilzunehmen muss man insgesamt mindestens 90 € (ohne Servicegebühr, die nochmals in der Regel bis zu 17,70 € betragen kann) bezahlen und hat dann auch nur ein Zehntellos in der Hand, durch das man bei dieser Ziehung somit nur 2 Millionen Euro gewinnen kann, bei einer Gewinnchance von lediglich 1 zu 3 Millionen. Für Spieler, die also bei einer Lotterie mindestens eine Million Euro gewinnen wollen, wäre eine Teilnahme bei der SKL oder NKL ebenfalls keine gute Wahl. Zum Preis von 107,7 € (inkl. Servicegebühr) könnte man nämlich beim LOTTO 6aus49 somit mindestens 85 Tipps (inkl. Bearbeitungsgebühr) abgeben. Dadurch würde die Gewinnchance auf den Jackpot (der meistens auch noch deutlich über 2 Millionen Euro liegt) bei rund 1 zu 1,65 Millionen liegen und wäre somit über 80 % besser als bei der NKL oder SKL. Auch in der zweiten Gewinnklasse liegt beim LOTTO 6aus49 in der Regel ein Gewinn von über einer Million Euro pro Ziehung zur Ausschüttung bereit. Die Chance darauf würde bei 85 abgegebenen Tipps sogar nur bei rund 1 zu 183.000 liegen (und wäre damit 16,4 Mal so hoch, wie z. B. die Gewinnchance auf 2 Millionen Euro bei der SKL). Sogar die allgemeine Gewinnchance, überhaupt mindestens einen Gewinn zu erzielen, liegt bei 85 Tipps bei 93,6 % und ist damit deutlich höher als bei einem Losanteil der SKL oder NKL bei einer Spieldauer von sechs Monaten.
8. Verlosung von Sachpreisen beim NKL Hauptspiel und SKL Traum-Joker
Die Verlosung von Sachpreisen, anstelle von Geld ist meiner Meinung nach grundsätzlich unseriös und für viele Spieler ein schlechter Gewinn. Möglicherweise kann ein Spieler mit einem Sachgewinn gar nichts anfangen, findet ihn für sich persönlich nutzlos und braucht bzw. will diesen Gewinn vielleicht auch gar nicht, so dass ihm nichts anderes übrig bleibt, als ihn wieder zu verkaufen (meistens zu einem geringeren als dem ursprünglichen Kaufpreis). Daher ist ein Geldgewinn immer besser, weil man sich damit selber das kaufen kann was man möchte. Außerdem besteht die Möglichkeit, dass der Lotterieveranstalter den Wert der Sachpreise bewusst zu hoch angibt, um dadurch eine bessere Ø AQ für den Spieler bei dieser Lotterie angeben zu können. Zum Beispiel könnte der Lotterieveranstalter für einen Sachgewinn tatsächlich unterschiedliche Preise von verschiedenen Händlern angeboten bekommen und dabei den höchsten Preis als Wert des Sachgewinns angeben und dann in Wirklichkeit den Sachgewinn beim günstigsten Händler für den Gewinner beziehen. Die Verlosung von Sachgewinnen beim Hauptspiel der NKL könnte vielleicht auch ein Grund dafür sein, warum bei der SKL im Jahr 2018 die Umsätze um rund ein Drittel höher gewesen sind als bei der NKL (siehe Punkt 15), denn die SKL verlost im Hauptspiel keine Sachpreise, sondern nur Geldgewinne.
9. Verlosung von Rentengewinnen beim SKL Euro-Joker, NKL Renten-Joker und der NKL-Rentenlotterie
Auch Rentengewinne werden von den Lotterieveranstaltern für die Spieler meistens nur wegen ihrem eigenen Vorteil angeboten. Bei hohen Gewinnsummen ist man dann keinem so großen Risiko ausgesetzt das Geld nicht auftreiben zu können. So kann man nämlich die Gewinnansprüche der Spieler bequem in monatlichen Ratenzahlungen an die Gewinner auszahlen, die man leicht aus dem laufenden Lotteriegeschäft durch die monatlichen Einnahmen bestreiten kann (der Begriff "Ratengewinn" wäre daher eine gerechtere Bezeichnung). Als Spieler hat man jedoch jahrelang Forderungen an das Unternehmen und muss jeden Monat darauf hoffen, dass das Geld auch wirklich auf seinem Konto ankommt und es das Unternehmen auch in einigen Jahren noch gibt und bis dahin nicht Pleite gegangen ist. Gerade bei der SKL und NKL, die sich auf einem absteigenden Ast befinden was die Umsätze betrifft (siehe Punkt 15), wäre ich da nicht sehr optimistisch gestimmt. Das größere Problem für den Spieler ist jedoch der Wertverlust aufgrund von Inflation. Ein Gewinn von zum Beispiel 1.200.000 Euro hat, wenn dieser in monatlichen Raten zu je 10.000 Euro über 10 Jahre ausbezahlt wird, bei einer monatlichen Inflation von 0,2 % nur noch einen Barwert von 1.065.918 Euro. Auch in diesem Fall ist es somit dem Lotterieanbieter möglich eine höhere Ø AQ bei den Rentengewinnen anzugeben, da für die Berechnung dieses Wertes immer der Gesamtgewinn ohne Inflationsberücksichtigung als Grundlage dient und leider nicht der Barwert.
10. Deutlich geringere Ø AQ aufgrund der Servicegebühr beim NKL Renten-Joker und SKL Traum-Joker möglich
Der Preis für die Zusatzangebote NKL Renten-Joker und SKL Traum-Joker, die auch ohne das Hauptspiel gespielt werden können, liegt nur bei 5 Euro. Wie den untenstehenden Tabellen entnommen werden kann, würde die Ø AQ beim SKL Traum-Joker bei 55,7 % und beim NKL Renten-Joker sogar bei 58 % liegen, wenn man beide Lotterien jeweils in dem Monat mit der höchsten Gewinnausschüttung (Dezember) spielen würde. Dieser Wert berücksichtigt jedoch nicht die Servicegebühr, die man auch bei den Zusatzangeboten pro Monat zu bezahlen hat. Geht man auch hier von einer Ø Servicegebühr von 2,95 € aus, dann würde diese beim Kauf von nur einem Los somit bei fast 60 % des regulären Spieleinsatzes liegen. Dadurch reduziert sich die Ø AQ bei nur einem Los für den besten Monat in Wirklichkeit auf nur noch 35 % beim SKL Traum-Joker und auf 36,5 % beim NKL Renten-Joker.
Beim NKL Renten-Joker sollte man außerdem noch berücksichtigen, dass (wie in Punkt 9 angesprochen) aufgrund der Inflation der Barwert der Gewinne geringer ausfällt, als die nominale Gesamtgewinnsumme bei einer monatlichen Auszahlung über eine Laufzeit von 10 Jahren. Unter Berücksichtigung eines Kaufkraftverlustes in Höhe von 0,2 % pro Monat, würde die Ø AQ für ein einziges Los des NKL Renten-Jokers für den Dezember zum Gesamtpreis von 7,95 € inflationsbereinigt sogar nur noch bei 33,1 % liegen. Selbst wenn man 10 Lose davon für diesen Monat zum Gesamtpreis von 52,95 € spielen würde, würde die Ø AQ inflationsbereinigt nur bei 49,7 % liegen. Die extrem schlechte Gewinnchance beim NKL Renten-Joker ist ein weiterer Grund, weshalb man auch dieses Lotterieangebot auf keinen Fall spielen sollte (siehe dazu auch Punkt 16).
11. Unterschiedliche Gewinnausschüttung je nach Monat auch beim SKL Traum-Joker, SKL Euro-Joker und NKL Renten-Joker,
Nicht nur bei der Hauptlotterie der SKL und NKL und der Spielerweiterung NKL Millionen-Joker, sondern auch bei den Zusatzangeboten SKL Traum-Joker, SKL Euro-Joker und NKL Renten-Joker, ist die Ø AQ davon abhängig, in welchem Monat man spielt, da im Falle von täglichen Ziehungen die Monate unterschiedlich viele Tage haben und im Falle von Sonderverlosungen diese nicht in jedem Monat angeboten werden, der Spieleinsatz aber trotzdem jeden Monat derselbe ist. Um eine möglichst hohe Ø AQ zu erreichen, muss der Spieler daher die Spielangebote genau betrachten, um berechnen zu können in welchem Monat sich eine Spielteilnahme besonders lohnen würde. Bei vielen anderen Lotterien sind die Spielbedingungen fairer, weil man dort (abgesehen von vielleicht ein paar seltenen Sonderauslosungen) immer die gleichen Gewinnchancen hat, egal zu welchem Zeitpunkt man teilnimmt.
Am deutlichsten fällt der Unterschied beim SKL Traum-Joker aus. In der 148. Lotterie kann man im besten Monat (Dezember) aufgrund der zusätzlichen "Dezember-Bescherung" mit 55,7 % die höchste Ø AQ erzielen, während man im schlechtesten Monat (Februar) lediglich auf eine Ø AQ von 43,6 % kommt. Beim SKL Euro-Joker ist die Ø AQ im Januar und Mai mit jeweils 55 % am höchsten und im Februar mit nur 47,9 % am geringsten. Recht deutlich ist der Unterschied auch beim NKL Renten-Joker in der 145. Lotterie, bei der man im besten Monat (Dezember) aufgrund der zusätzlichen "Advents-Sonderziehung" mit 58 % die höchste Ø AQ erzielt (bitte jedoch hierbei den vorangegangen Punkt 10 beachten), während man in den anderen fünf Monaten nur auf eine Ø AQ von 48 % kommt.
12. Von den Spieleinnahmen sind keine Ausgaben für gute Zwecke vorgesehen
Sowohl bei der SKL als auch bei der NKL wird von den Spieleinnahmen in der Regel nichts für gemeinnützige Zwecke verwendet, während z. B. beim LOTTO 6aus49 immerhin bis zu 23 % der Spieleinnahmen hierfür reserviert werden (siehe auch hier - letzter Satz). Trotz der geringen Ø AQ von 42,9 % (SKL) und 38,4 % (NKL) beim Spielen zum Mindesteinsatz (und zwar auch nur dann, wenn man die drei Hinweise am Ende dieses Beitrags beachtet), schert man sich bei der GKL dennoch nicht um das Gemeinwohl, in dem man bereit wäre einen Teil der Spieleinnahmen für gute Zwecke zur Verfügung zu stellen, während dagegen beim LOTTO 6aus49 bis zu 73 % der Spieleinsätze für die Gewinnausschüttung und für gemeinnützige Zwecke bereitgestellt werden. Das meiste der Spieleinsätze dürfte wohl bei der NKL und SKL für Werbung draufgehen, denn bei einer derart schlechten Lotterie wäre es nicht verwunderlich, wenn man besonders viel Geld in Werbung stecken müsste, um wenigstens noch ein paar Spieler zum Spielen ihrer Abzock-Lotterien bewegen zu können.
13. Irreführende Bezeichnung für die Verlosung der Gewinne
Aufgrund der Werbeaussagen der SKL und NKL könnte man fälschlicherweise annehmen, dass alle angepriesenen Gewinne garantiert an die Spieler ausgeschüttet werden. Man benutzt dabei die irreführende Bezeichnung "ausgespielt" was aber in Wirklichkeit nichts anderes bedeutet als dass die Gewinne lediglich verlost werden - und zwar unter allen drei Millionen Losnummern, die man theoretisch verkaufen könnte (und nicht unter den Spielern). Es ist daher keinesfalls so, dass z. B. die beworbenen Autos bereits irgendwo auf dem Firmengelände der NKL stehen und nur darauf warten einem Gewinner übergeben zu werden. Denn wenn die gezogene Losnummer von keinem Spieler gekauft wurde, gewinnt auch niemand den beworbenen Preis. Die Sachpreise werden von der NKL (beim Traum-Joker auch von der SKL) erst dann beschafft, wenn es auch tatsächlich einen Gewinner geben sollte, der die richtige Losnummer besitzt.
14. Irreführung der Spieler durch Angabe der Anzahl der Gewinne statt der Gewinnwahrscheinlichkeit
Die Lotterieprodukte der SKL und NKL werden mit der Anzahl der zu verlosenden Gewinne beworben. Die Anzahl der Gewinne sagt jedoch nichts über die Gewinnchancen aus, auf die es letztendlich für die Spieler ankommt (mehr Informationen dazu findet ihr in meinem Zusatzbeitrag hier, zusammen mit einem Werbebeispiel der SKL). Dadurch werden die Lotterien für den Spieler attraktiver dargestellt als sie in Wirklichkeit sind. Lediglich in der höchsten Gewinnklasse wird mit einem Sternchen auf die Fußnote verwiesen, in der dann in Kleinschrift die Chance auf den Höchstgewinn angegeben wird. Auf Grundlage der jeweils angegebenen Gewinnanzahl muss sich der Spieler die Gewinnchancen für die anderen Gewinnklassen selber berechnen. Wie einfach man damit die Spieler täuschen kann, soll das folgende Beispiel zeigen. Schaut euch hier bitte zuerst einmal die beiden Tabellen auf der linken Seite an und versucht auf den ersten Blick zu beurteilen, welches der beiden Angebote das bessere für den Spieler ist. Die beiden Tabellen auf der rechten Seite geben dann die Auflösung und zeigen auf, wie man diese Lotterien für die Spieler am transparentesten bewerben könnte:
Die Werbetabellen auf der linken Seiten sind sogar noch zu positiv für diesen einfachen Vergleich dargestellt, weil die Fußnote mit der Gewinnwahrscheinlichkeit auf den Höchstgewinn in Wirklichkeit nicht schon am Ende der Gewinntabelle sondern erst am Ende der Website angezeigt wird und dazwischen somit noch möglichst viel Platz für anderen Text gelassen wird. Ein seriöser Lotterieanbieter würde jedoch seine Produkte grundsätzlich damit bewerben, mit welcher Gewinnwahrscheinlichkeit die einzelnen Preisklassen gewonnen werden können, so wie es ja auch bei den meisten Lotterien (sogar im Ausland) tatsächlich der Fall ist. Wäre der Anbieter besonders fair gegenüber seinen Spielern, dann würde er auch noch die Ø AQs der einzelnen Gewinnklassen angeben (so wie z. B. oben in den rechten Tabellen), die sich aus dem Verhältnis zwischen Spieleinsatz, Chancen und Gewinnhöhe ergeben (leider konnte ich jedoch bislang noch keinen derart spielerfreundlichen Anbieter finden, der dies tut). Lottoland hat übrigens seit einiger Zeit seine Lotterie WorldMillions für die Spieler verbessert, die nun eine Ø AQ von 47,61 % erreicht (anstelle der in der Tabelle angegebenen 24,85 %). Der Vergleich mit WorldMillions ist jedoch durchaus passend, denn Lottoland könnte diese Lotterie tatsächlich auf die gleiche unseriöse Weise wie die SKL und NKL bewerben, da auch bei WorldMillions jede Losnummer nur einmal vergeben wird.
15. Geschäftsberichte werden ohne einzelne Betrachtung der Gewinnausschüttung angegeben und auch nicht auf der Homepage veröffentlicht
Bei der SKL, NKL und GKL werden auf deren Websites keine Geschäftsberichte veröffentlicht (von der GKL sind diese nur im Unternehmensregister zu finden). Vermutlich möchte man sich keine Blöße geben, da die Umsatzzahlen in den letzten Jahren deutlich zurückgegangen sind, weil vermutlich auch die Spieler so langsam das auf Spielerabzocke abgezielte Geschäftsmodell dieser Unternehmen durchschauen. So lag im Jahr 2005 der Umsatz der SKL noch bei 832 Millionen Euro (siehe hier) und bei der NKL bei 494 Millionen Euro (siehe hier). Gemäß dem neuesten Geschäftsbericht der GKL (siehe hier - Seite 15), lag im Jahr 2018 der Umsatz der SKL nur noch bei 198,2 Millionen Euro (76 % weniger als 2005) und bei der NKL nur noch bei 142,5 Millionen Euro (71 % weniger als 2005). In diesem Geschäftsbericht wird jedoch nicht erwähnt, wie hoch die Gewinnausschüttung im Vergleich zu den Spieleinnahmen ist, da in der Gewinn- und Verlustrechnung auf Seite 11 beim dritten Punkt dieser Posten zusammen mit den "anderen Aufwendungen für das Spielgeschäft" angegeben wird, womit höchstwahrscheinlich die Aufwendungen für Werbung gemeint sind, die nämlich auch nicht separat aufgeführt werden. Dies was garantiert Absicht, da man wohl nicht veröffentlichen wollte, wie extrem gering die Gewinnausschüttung im Vergleich zu den Spieleinnahmen ist und wie hoch im Verhältnis dazu die Werbeausgaben gewesen sind. Allerdings hat der Freistaat Sachsen noch einen alten Geschäftsbericht der SKL vom 01.12.2011 bis 30.06.2012 veröffentlicht (siehe hier) bei dem der Posten Gewinnausschüttung in der Gewinn- und Verlustrechnung einzeln aufgeführt wurde und bei 54.841.370 € lag. Die Spieleinnahmen durch Losverkäufe betrugen 128.746.597,50 €, wodurch sich somit eine Gewinnausschüttungsquote von lediglich 42,6 % ergibt.
Deutlich offener zeigt sich dagegen zum Beispiel die Lotterie "Aktion Mensch", die kein Problem damit haben auf ihrer Website ihre Jahresberichte zu veröffentlichen (siehe hier). Gemäß dem neuesten Geschäftsbericht vom Jahr 2019 lagen die Spieleinnahmen bei 494.845.000 €. Davon wurden zwar nur 148.453.000 € (30 %) als Gewinne an die Spieler ausgeschüttet, dafür aber 190.305.000 € (38,5 %) für gute Zwecke verwendet (so viel wie bei vermutlich keiner anderen Lotterie in Deutschland), während wie bereits in Punkt 12 angesprochen die SKL und NKL von ihren Einkünften überhaupt nichts zum Gemeinwohl beisteuern. Kein Wunder also, dass es bei der SKL und NKL mit den Umsätzen in den letzten Jahren den Bach runter ging, während die Lotterie "Aktion Mensch" ihren Umsatz von 2000 (285 Millionen Euro) bis 2019 deutlich um über 73 % steigern konnte.
16. Sehr schlechte Gewinnchance bei allen drei Zusatzangeboten der NKL
Bei der Spielerweiterung NKL Millionen-Joker (die nur in Kombination mit dem Hauptspiel gespielt werden kann) und den beiden Zusatzlotterien NKL Renten-Joker und NKL Rentenlotterie (die man auch ohne Teilnahme am Hauptspiel spielen kann) ist die Gewinnchance auf einen Geldgewinn bzw. "Rentengewinn" nur sehr gering. Aus diesem Grund sollte man daher von den Zusatzangeboten keinen Gebrauch machen, da kaum die Chance besteht, dass man auch nur einen Teil seiner dafür investierten Spieleinsätze wieder zurückgewinnt. Bei der NKL Rentenlotterie liegt unter Miteinbeziehung der Bonuslosgewinne, die die Möglichkeit auf eine mehrmalige Spielteilnahme bieten, die Gewinnchance auf den Hauptgewinn bei 1 zu 2.100.000 und die Chance überhaupt einen Rentengewinn zu erzielen nur bei 1 zu 10.500 pro Monat. Bei einer Spielteilnahme über alle sechs Monate liegt die Chance auf einen Gewinn beim NKL Millionen-Joker nur bei 1 zu 13.043 und auf einen Gewinn beim NKL Renten-Joker nur bei 1 zu 5.000. Weitere Angaben dazu können den untenstehenden Tabellen entnommen werden.
17. Unwahre Angabe der Ø AQ bei der NKL-Rentenlotterie
Die NKL wirbt bei seiner NKL-Rentenlotterie in den amtlichen Lotteriebestimmungen (siehe hier) in § 3 Abs. 2 und auch noch einmal auf der zweiten Seite rechts neben dem Gewinnplan unter der Überschrift "Die Highlights der NKL-Rentenlotterie" damit, dass die Ø AQ einschließlich Bonuslosgewinne bei 58,2 % liegen würde. Diese Angabe ist jedoch definitiv falsch, da die NKL bei der Berechnung dieses Wertes die Bonuslosgewinne als tatsächliche Gewinne ausgibt, die man sich als Spieler aber nicht auszahlen lassen kann (siehe § 11 Abs. 2). Der Spieler erhält im Gewinnfall lediglich ein weiteres gleichwertiges Los für den nächsten Monat, wodurch der wahre Wert des Bonusloses auf Grundlage der tatsächlich auszahlbaren Gewinne nur bei 40,29 % des Lospreises liegt, was somit gleichzeitig auch die wirkliche Ø AQ bei dieser Lotterie ist.
Damit verstößt die NKL sogar auch noch gegen § 5 (1) UWG und § 5 (2) Abs. 6 GlüStV aufgrund irreführender Werbung. Die Rentenlotterie der NKL ist somit in Wirklichkeit das Angebot mit der geringsten Ø AQ (beim Hauptspiel liegt diese nämlich bei 49,68 %, beim NKL Renten-Joker bei 49,67 % und beim NKL Millionen-Joker bei 45,63 %), das von der NKL aber vermutlich bewusst mit der höchsten Ø AQ beworben wird (die sogar fälschlicherweise auch noch höher als beim LOTTO 6aus49 angegeben wird), um die Spieler dadurch möglichst zum Spielen der NKL-Rentenlotterie zu bewegen, die dem Unternehmen den meisten Gewinn einbringt und bei der somit der Spieler, entgegen dem Werbeversprechen, in Wirklichkeit sogar im Ø am meisten Geld verliert!
Während man die anderen Unverschämtheiten der Klassenlotterien, mal rein von den gesetzlichen Bestimmungen aus betrachtet, vielleicht gerade noch so durchgehen lassen kann, ging dieser Schlag gegen die Spieler meiner Meinung nach deutlich unter die Gürtellinie. Aus diesem Grund habe ich am 07.08.2020 offiziell Beschwerde beim deutschen Werberat eingereicht, da die NKL damit auch gegen deren Verhaltensregeln für Glücksspiele verstößt (siehe hier - Absatz 1.2.). Über den Ausgang der Beschwerde werde ich euch auf dieser Seite noch informieren.
Abschließende Hinweise und Gewinntabellen
Wer nun nach dem Lesen dieses Beitrags trotzdem noch vorhaben sollte bei den Abzockanbietern SKL oder NKL zu spielen, sollte zusammenfassend zumindest die folgenden drei Hinweise beachten, um auch tatsächlich von der veröffentlichten Ø AQ vollständig profitieren zu können, die jedoch unter Berücksichtigung der Servicegebühr beim Kauf des kleinsten Losanteils deutlich geringer ausfällt (siehe Punkt 2):
- Bis zum Ende der Lotterie (also alle sechs Monate) teilnehmen, da die höchsten und meisten Gewinne in der sechsten Klasse verlost werden (siehe Punkt 3).
- Von Beginn an bei der Lotterie dabei sein, da man bei einem späteren Einstieg trotzdem den gleichen Preis bezahlen muss, wie wenn man von Anfang an dabei gewesen wäre, obwohl man nachträglich nichts mehr gewinnen kann (siehe Punkt 4).
- Im Falle des Ausscheidens des Loses, aufgrund von einem Gewinn bei einer bestimmten Ziehung, dem Angebot des Folgeloses bzw. Anschlussloses sofort widersprechen und sich den Gewinn auszahlen lassen (siehe Punkt 5).
Zum Schluss möchte ich mich bei unserem Forumsmitglied "lo-lue" bedanken, der mich darum gebeten hat, dass ich auch einen Beitrag über die Klassenlotterien schreiben soll. Ohne ihn wäre dieser Beitrag daher vermutlich niemals zustande gekommen. Nachfolgend noch alle ausführlichen Gewinntabellen zu den Spielangeboten der SKL und NKL:
Hinweis: Dieser Beitrag ist auch über den Link lotteriecheck.de/gkl zu erreichen. Diesen Link könnt ihr daher gerne zur Weiterempfehlung dieser Seite verwenden, falls euch dieser Beitrag gefallen haben sollte. Alternativlinks: lotteriecheck.de/skl / lotteriecheck.de/nkl
1. Unverschämt hohe Servicegebühren für nichts
Wer bei der SKL oder NKL eine Lotterie spielen möchte, muss an die so genannten "Lotterie-Einnahmen" monatlich eine Servicegebühr (auch Servicepauschale genannt) bezahlen, die in der Regel bei 2,95 € liegt (wie z. B. bei gloeckle.de oder guenther.de). Als Begründung dafür heißt es bei Glöckle: "Die Servicepauschale von 2,95 € monatlich müssen wir erheben, um die Kosten für Briefversände (Losunterlagen, Gewinnlisten, Gewinnbenachrichtigungen etc.) und die Verwaltung Ihres Kundenkontos decken zu können." In welchem Jahrhundert leben wir denn eigentlich? Wo bitte werden heutzutage noch Gebühren dafür verlangt, dass man ein Konto bei einem Onlineshop eröffnet? Und bei welchem anderen Glücksspielanbieter bekommt man seine Losunterlagen noch kostenpflichtig per Post zugeschickt? Stellt euch mal vor ihr gebt einen Lottoschein online ab und der Anbieter sendet euch die Spielquittung, die offiziellen Quoten und eine Gewinnbenachrichtigung per Post zu und verlangt dafür monatlich 2,95 €. Würdet ihr euch da nicht fragen, ob der Anbieter noch alle Tassen im Schrank hat? Die Gewinnlisten bzw. Spielpläne der Lotterieprodukte der SKL und NKL findet man alle auf deren Websites, ebenso wie die Veröffentlichung der Gewinnzahlen. Und das Los bzw. die Losnummer könnte der Anbieter wie bei allen anderen Lotterien digital per E-Mail versenden, ebenso wie eine Gewinnbenachrichtigung.
Fairerweise muss man zwar sagen, dass z. B. auch beim LOTTO 6aus49 eine Bearbeitungsgebühr anfällt. Diese liegt aber je nach Bundesland nur bei 20 bis 70 Cent. Bei einem vollen Lottoschein mit 12 ausgefüllten Feldern, liegt die Bearbeitungsgebühr nur bei 1,4 % bis 4,9 % des Spieleinsatzes (bei einer Laufzeit von mehr als einer Woche sogar noch deutlich weniger). Beim kleinsten Losanteil der SKL (Zehntellos zum Preis von 15 €) liegt die Servicegebühr jedoch bei fast 20 % und beim kleinsten Losanteil der NKL (Sechzehntellos zum Preis von 10 €) sind es sogar fast 30 % des monatlichen Spieleinsatzes. Da die Lotterie über sechs Monate läuft, werden die Servicegebühren im Verlauf der Lotterie bis zu sechs Mal berechnet und weil die Lotterie so ausgelegt ist, dass die Gesamtgewinnverlosung und die Anzahl der Gewinne von Monat zu Monat steigen, zwingt man die Spieler somit fast schon dazu, bis zum sechsten Monate (bzw. der sechsten Klasse) dabeizubleiben, um dadurch insgesamt 17,70 € an Servicegebühr in Rechnung stellen zu können. Selbst bei Bezahlung eines ganzen Loses bei der SKL zum horrenden Preis von 900 € (für alle sechs Klassen) schlagen die Servicegebühren mit fast 2 Prozent somit noch stärker zu Buche als selbst die 70 Cent Bearbeitungsgebühr, die man in Hamburg für LOTTO 6aus49 zu bezahlen hat, wenn man 9 Felder mit einer Laufzeit von nur 4 Wochen zum Gesamtpreis von lediglich 43,90 € spielt. In diesem Fall würde man nur rund 1,6 % zusätzlich zum Spieleinsatz zahlen, der dann aber bei nicht einmal einem Zwanzigstel des Lospreises der SKL (für alle sechs Monate) liegt. Kauf man dagegen zum etwa gleichen Preis von 42,95 € vier Sechzehntellose der NKL, dann würde die Servicegebühr pro Monat mit 7,4 % des Spieleinsatzes mehr als viereinhalb Mal so hoch liegen.
2. Geringe Ø AQ aufgrund der Servicegebühr bei kleinen Losanteilen
Die Ø AQ ist das wichtigste Kriterium nach dem man eine Lotterie beurteilen sollte, weil man an diesem Wert ungefähr abschätzen kann, wie viel Geld man als Spieler von seinen Spieleinsätzen im Durchschnitt langfristig wieder zurückgewinnt. Ohne Berücksichtigung der Servicegebühr würde die Ø AQ beim Hauptspiel der SKL bei 51,36 % und beim Hauptspiel der NKL bei 49,68 % liegen, wie auch den untenstehenden Gewinntabellen entnommen werden kann, bei denen ich die Verlosungen aus allen sechs Klassen zusammengefasst habe.
Die erste Frechheit liefert die NKL bereits damit, dass nicht veröffentlicht wird, wie hoch die Ø AQ bei dem Zusatzangebot NKL Millionen-Joker für sich allein betrachtet ist, sondern diese in den amtlichen Lotteriebestimmungen (ALB) nur in Kombination mit der Hauptlotterie angibt. Dadurch lässt sich für den Spieler weniger gut abschätzen, ob sich das Zusatzangebot überhaupt lohnt. Tatsächlich liegt die Ø AQ beim NKL Millionen-Joker nur bei 45,63 % und lohnt sich somit deutlich weniger stark, als man bei der Inklusivberechnung annehmen könnte, bei der die Ø mit 49,08 % angegeben wird. Besonders unverschämt finde ich daher, dass viele Lotterie-Einnahmen (wie z. B. bei guenther.de, nkl-peters.de oder neugebauer.de) die Hauptlotterie der NKL nur in Kombination mit dem Millionen-Joker anbieten, zumal die Chance auf einen Gewinn bei dieser Spielergänzung auch noch extrem schlecht ist.
Auf den ersten Blick könnte man ja nun annehmen, dass die Ø AQ mit rund 50 % bei der NKL und SKL doch gar nicht so schlecht ist. In Wirklichkeit erreicht man diese jedoch nie, da man auch noch die Servicegebühr mit einkalkulieren muss. Setzt man diese mit Ø 2,95 € pro Monat an, so liegt die Ø AQ bei der Bestellung des kleinsten Losanteils bei der SKL nur bei geringen 42,9 % und bei der NKL sogar nur bei 38,4 % und ist damit in Wirklichkeit deutlich schlechter als beim LOTTO 6aus49, wo es ohne Bearbeitungsgebühr 50 % sind. Aber auch wenn man diese Gebühr berücksichtigen würde und sogar in Hamburg leben würde, wo die Bearbeitungsgebühr beim LOTTO 6aus49 mit 0,70 € pro Spielschein von allen Bundesländern am höchsten ist, so liegt auch dann noch die Ø AQ bei einem vollen Lottoschein mit 12 Feldern zum Gesamtpreis von 15,10 € bei 47,7 %.
3. Besonders geringe Ø AQ bei Teilnahme an weniger als allen sechs Klassen
Um jedoch selbst bei den geringsten Losanteilen der Klassenlotterien noch eine Ø AQ von 42,9 % durch das Zehntellos der SKL und eine Ø AQ von 38,4 % durch das Sechzehntellos der NKL zu erreichen, müsste man sogar noch bereit dazu sein, bei der SKL insgesamt 107,70 € (15 € Spieleinsatz x 6 Monate + 2,95 Servicegebühr x 6 Monate) und bei der NKL insgesamt 77,70 € (10 € Spieleinsatz x 6 Monate + 2,95 Servicegebühr x 6 Monate) auszugeben, um somit an allen sechs Klassen teilzunehmen. Nimmt man jedoch z. B. nur einen Monat lang teil (also nur in der ersten Klasse), so liegt die Ø AQ bei der SKL zum Preis von 17,95 € nur bei unfassbar geringen 18,1 % und bei der NKL zum Preis von 12,95 € sogar bei noch deutlich geringeren 11,9 % (weitere Angaben können der untenstehenden Tabelle "Preise und Ø AQ nach Losanteil und Spielzeitlänge" entnommen werden). Daher freuen sich die Lotteriebetreiber vermutlich besonders, wenn Spieler bereits vor der sechsten Klasse aussteigen, da sie dann nur sehr wenige Gewinne an diese Spieler ausschütten müssen. Denn in der 148. Lotterie der SKL fließen 32,9 % der Ø Gesamtgewinnsumme nur in die sechste Klasse. Bei der 145. Lotterie der NKL sind es sogar 67,7 %.
4. Abzocke der Spieler bei nachträglichem Einstieg in eine bereits begonnene Lotterie
Möchte man als Spieler in eine bereits laufende Lotterie einsteigen, muss man unbedingt wissen, dass man dann die Klassen bzw. Monate, die schon abgelaufen sind und in denen man somit gar nichts mehr gewinnen kann, trotzdem noch nachzahlen muss. Egal wie viele Klassen also schon gespielt wurden und wie wenige Ziehungen einem bei dieser Lotterie noch bevorstehen, so muss man letztendlich trotzdem den vollen Preis bei einer Restteilnahme bis zum Ende der letzten Klasse bezahlen. Dies kann man in den ALB der SKL (§ 3 Abs. 3) und NKL (§ 4 Abs. 2) nachlesen. Würde man also beispielsweise bei der SKL nur für die letzten drei Monate (Klasse 4 bis 6) einsteigen, so müsste man dafür trotzdem noch 98,85 € für das Zehntellos bezahlen (15 € Spieleinsatz x 6 Monate + 2,95 Servicegebühr x 3 Monate) und die Ø AQ würde dadurch nur noch bei 33,5 % liegen. Oder würde man bei der NKL nur für den letzten Monat (Klasse 6) einsteigen, so müsste man dafür trotzdem noch 62,95 € für das Sechzehntellos bezahlen (10 € Spieleinsatz x 6 Monate + 2,95 Servicegebühr x 1 Monat) und die Ø AQ würde dadurch nur noch bei 32 % liegen. Weitere Angaben dazu können der untenstehenden Tabelle "Preise und Ø AQ nach Losanteil und Einstiegszeitpunkt" entnommen werden.
5. Abzocke der Spieler beim Ausscheiden der Losnummer
Wenn gemäß den ALB der SKL (§ 6 Abs. 1+2) und den ALB der NKL (§ 9 Abs. 1+2) eine Losnummer bei bestimmten Ziehungen im Verlaufe der Lotterie einen Gewinn erzielt, scheidet das Los sogar komplett aus der Lotterie aus und kann somit nicht mehr an den kommenden Ziehungen in der nächsten bzw. der sechsten Klasse teilnehmen (wird jedoch in einer Ziehung ein bereits ausgeschiedenes Los gezogen, so wird die Ziehung wiederholt). Wer weiterspielen möchte, muss das Angebot eines Folgeloses (SKL) bzw. Anschlussloses (NKL) das man daraufhin angeboten bekommt annehmen (wer nicht widerspricht, stimmt dabei dem Angebot automatisch zu), das dann aber genauso viel kostet, wie wenn man mit einem Los in die laufende Lotterie einsteigen möchte und bei dem man somit ebenfalls die bereits abgelaufenen Klassen nachbezahlen muss. Im Falle der sechsten Klasse wären das somit nochmals 90 € beim Zehntellos der SKL bzw. 60 € beim Sechzehntellos der NKL, nur um an den paar noch verbleibenden Ziehungen in der sechsten Klasse weiterhin teilnehmen zu können. In diesem Fall sollte man sich unbedingt den Gewinn auszahlen lassen. Falls man seinen Gewinn dafür verwenden möchte erneut bei der SKL oder NKL zu spielen, sollte man bei der nächsten Lotterie einsteigen. Dort hat man dann wieder in insgesamt sechs Klassen deutlich mehr Gewinnchancen, als wenn man für das gleiche Geld das Angebot mit dem Folge- bzw. Anschlusslos für eine Teilnahme an den restlichen Ziehungen dieser Lotterie annehmen würde.
6. Möglichkeit zum Erreichen einer Ø AQ von 4,1 % (NKL) und 11,3 % (SKL) bei ungeschickter Spielentscheidung des Spielers
Wie bereits am Anfang des Beitrags erwähnt, hat man bei der NKL (mit freundlicher Unterstützung der Bundesländer und der Glücksspielaufsicht) sogar die Chance eine Ø AQ von nur 4,1 % zu erreichen. Dazu braucht man lediglich mit einem Sechzehntellos in der fünften Klasse einzusteigen, wofür man mit Servicegebühr 52,95 € bezahlen darf und zum Ende der fünften Klasse zu kündigen. Zum Nachrechnen: 103.360.000 (Gewinnausschüttung in Euro in Klasse 5, inkl. Bereitstellung von 2 Millionen Euro für den Jackpot) / 16 (Losanteil) / 52,95 (Spieleinsatz in Euro) / 3.000.000 (Gesamtzahl der Lose in Klasse 5) = 4,07 %. Nirgendwo sonst (nicht einmal bei Lottoland) habe ich bislang eine Lotterie finden können, bei der die Lotterieanbieter bewusst in Kauf nehmen, dass für den Spieler durch einen ungünstig gewählten Ein- und Ausstiegszeitpunkt einer Lotterie oder durch andere unkluge Spielentscheidungen die Möglichkeit besteht auf eine derart unverschämt geringe Ø AQ von unter 5 % zu kommen. Selbst wenn man in diesem Fall ein ganzes Los kaufen würde oder die Servicegebühr überhaupt nicht berücksichtigen würde, läge die Ø AQ in diesem Fall trotzdem nur bei 4,3 %.
Bei der SKL wäre die ungünstigste Spielentscheidung des Spielers mit einem Zehntellos in die dritte Klasse einzusteigen, wofür man mit Servicegebühr 47,95 € bezahlen muss und zum Ende dieser dritten Klasse zu kündigen. In diesem Fall würde man eine Ø AQ von 11,3 % erreichen. Auch hier wieder zum Nachrechnen: 155.390.000 (Gewinnausschüttung in Euro in Klasse 3) / 10 (Losanteil) / 47,95 (Spieleinsatz in Euro) / 2.879.392 (Gesamtzahl der Lose in Klasse 3, inkl. Berücksichtigung der bereits ausgeschiedenen Lose aus den ersten beiden Klassen) = 11,25 %.
7. Schlechte Chancen auf den Hauptgewinn
Bei der SKL wird nur ein einziges Mal ein Gewinn von 20 Millionen Euro verlost (bei der NKL liegt der höchste Geldgewinn sogar nur zwischen 5 und 16 Millionen Euro, je nach Höhe des Jackpots). Um an dieser Verlosung teilzunehmen muss man insgesamt mindestens 90 € (ohne Servicegebühr, die nochmals in der Regel bis zu 17,70 € betragen kann) bezahlen und hat dann auch nur ein Zehntellos in der Hand, durch das man bei dieser Ziehung somit nur 2 Millionen Euro gewinnen kann, bei einer Gewinnchance von lediglich 1 zu 3 Millionen. Für Spieler, die also bei einer Lotterie mindestens eine Million Euro gewinnen wollen, wäre eine Teilnahme bei der SKL oder NKL ebenfalls keine gute Wahl. Zum Preis von 107,7 € (inkl. Servicegebühr) könnte man nämlich beim LOTTO 6aus49 somit mindestens 85 Tipps (inkl. Bearbeitungsgebühr) abgeben. Dadurch würde die Gewinnchance auf den Jackpot (der meistens auch noch deutlich über 2 Millionen Euro liegt) bei rund 1 zu 1,65 Millionen liegen und wäre somit über 80 % besser als bei der NKL oder SKL. Auch in der zweiten Gewinnklasse liegt beim LOTTO 6aus49 in der Regel ein Gewinn von über einer Million Euro pro Ziehung zur Ausschüttung bereit. Die Chance darauf würde bei 85 abgegebenen Tipps sogar nur bei rund 1 zu 183.000 liegen (und wäre damit 16,4 Mal so hoch, wie z. B. die Gewinnchance auf 2 Millionen Euro bei der SKL). Sogar die allgemeine Gewinnchance, überhaupt mindestens einen Gewinn zu erzielen, liegt bei 85 Tipps bei 93,6 % und ist damit deutlich höher als bei einem Losanteil der SKL oder NKL bei einer Spieldauer von sechs Monaten.
8. Verlosung von Sachpreisen beim NKL Hauptspiel und SKL Traum-Joker
Die Verlosung von Sachpreisen, anstelle von Geld ist meiner Meinung nach grundsätzlich unseriös und für viele Spieler ein schlechter Gewinn. Möglicherweise kann ein Spieler mit einem Sachgewinn gar nichts anfangen, findet ihn für sich persönlich nutzlos und braucht bzw. will diesen Gewinn vielleicht auch gar nicht, so dass ihm nichts anderes übrig bleibt, als ihn wieder zu verkaufen (meistens zu einem geringeren als dem ursprünglichen Kaufpreis). Daher ist ein Geldgewinn immer besser, weil man sich damit selber das kaufen kann was man möchte. Außerdem besteht die Möglichkeit, dass der Lotterieveranstalter den Wert der Sachpreise bewusst zu hoch angibt, um dadurch eine bessere Ø AQ für den Spieler bei dieser Lotterie angeben zu können. Zum Beispiel könnte der Lotterieveranstalter für einen Sachgewinn tatsächlich unterschiedliche Preise von verschiedenen Händlern angeboten bekommen und dabei den höchsten Preis als Wert des Sachgewinns angeben und dann in Wirklichkeit den Sachgewinn beim günstigsten Händler für den Gewinner beziehen. Die Verlosung von Sachgewinnen beim Hauptspiel der NKL könnte vielleicht auch ein Grund dafür sein, warum bei der SKL im Jahr 2018 die Umsätze um rund ein Drittel höher gewesen sind als bei der NKL (siehe Punkt 15), denn die SKL verlost im Hauptspiel keine Sachpreise, sondern nur Geldgewinne.
9. Verlosung von Rentengewinnen beim SKL Euro-Joker, NKL Renten-Joker und der NKL-Rentenlotterie
Auch Rentengewinne werden von den Lotterieveranstaltern für die Spieler meistens nur wegen ihrem eigenen Vorteil angeboten. Bei hohen Gewinnsummen ist man dann keinem so großen Risiko ausgesetzt das Geld nicht auftreiben zu können. So kann man nämlich die Gewinnansprüche der Spieler bequem in monatlichen Ratenzahlungen an die Gewinner auszahlen, die man leicht aus dem laufenden Lotteriegeschäft durch die monatlichen Einnahmen bestreiten kann (der Begriff "Ratengewinn" wäre daher eine gerechtere Bezeichnung). Als Spieler hat man jedoch jahrelang Forderungen an das Unternehmen und muss jeden Monat darauf hoffen, dass das Geld auch wirklich auf seinem Konto ankommt und es das Unternehmen auch in einigen Jahren noch gibt und bis dahin nicht Pleite gegangen ist. Gerade bei der SKL und NKL, die sich auf einem absteigenden Ast befinden was die Umsätze betrifft (siehe Punkt 15), wäre ich da nicht sehr optimistisch gestimmt. Das größere Problem für den Spieler ist jedoch der Wertverlust aufgrund von Inflation. Ein Gewinn von zum Beispiel 1.200.000 Euro hat, wenn dieser in monatlichen Raten zu je 10.000 Euro über 10 Jahre ausbezahlt wird, bei einer monatlichen Inflation von 0,2 % nur noch einen Barwert von 1.065.918 Euro. Auch in diesem Fall ist es somit dem Lotterieanbieter möglich eine höhere Ø AQ bei den Rentengewinnen anzugeben, da für die Berechnung dieses Wertes immer der Gesamtgewinn ohne Inflationsberücksichtigung als Grundlage dient und leider nicht der Barwert.
10. Deutlich geringere Ø AQ aufgrund der Servicegebühr beim NKL Renten-Joker und SKL Traum-Joker möglich
Der Preis für die Zusatzangebote NKL Renten-Joker und SKL Traum-Joker, die auch ohne das Hauptspiel gespielt werden können, liegt nur bei 5 Euro. Wie den untenstehenden Tabellen entnommen werden kann, würde die Ø AQ beim SKL Traum-Joker bei 55,7 % und beim NKL Renten-Joker sogar bei 58 % liegen, wenn man beide Lotterien jeweils in dem Monat mit der höchsten Gewinnausschüttung (Dezember) spielen würde. Dieser Wert berücksichtigt jedoch nicht die Servicegebühr, die man auch bei den Zusatzangeboten pro Monat zu bezahlen hat. Geht man auch hier von einer Ø Servicegebühr von 2,95 € aus, dann würde diese beim Kauf von nur einem Los somit bei fast 60 % des regulären Spieleinsatzes liegen. Dadurch reduziert sich die Ø AQ bei nur einem Los für den besten Monat in Wirklichkeit auf nur noch 35 % beim SKL Traum-Joker und auf 36,5 % beim NKL Renten-Joker.
Beim NKL Renten-Joker sollte man außerdem noch berücksichtigen, dass (wie in Punkt 9 angesprochen) aufgrund der Inflation der Barwert der Gewinne geringer ausfällt, als die nominale Gesamtgewinnsumme bei einer monatlichen Auszahlung über eine Laufzeit von 10 Jahren. Unter Berücksichtigung eines Kaufkraftverlustes in Höhe von 0,2 % pro Monat, würde die Ø AQ für ein einziges Los des NKL Renten-Jokers für den Dezember zum Gesamtpreis von 7,95 € inflationsbereinigt sogar nur noch bei 33,1 % liegen. Selbst wenn man 10 Lose davon für diesen Monat zum Gesamtpreis von 52,95 € spielen würde, würde die Ø AQ inflationsbereinigt nur bei 49,7 % liegen. Die extrem schlechte Gewinnchance beim NKL Renten-Joker ist ein weiterer Grund, weshalb man auch dieses Lotterieangebot auf keinen Fall spielen sollte (siehe dazu auch Punkt 16).
11. Unterschiedliche Gewinnausschüttung je nach Monat auch beim SKL Traum-Joker, SKL Euro-Joker und NKL Renten-Joker,
Nicht nur bei der Hauptlotterie der SKL und NKL und der Spielerweiterung NKL Millionen-Joker, sondern auch bei den Zusatzangeboten SKL Traum-Joker, SKL Euro-Joker und NKL Renten-Joker, ist die Ø AQ davon abhängig, in welchem Monat man spielt, da im Falle von täglichen Ziehungen die Monate unterschiedlich viele Tage haben und im Falle von Sonderverlosungen diese nicht in jedem Monat angeboten werden, der Spieleinsatz aber trotzdem jeden Monat derselbe ist. Um eine möglichst hohe Ø AQ zu erreichen, muss der Spieler daher die Spielangebote genau betrachten, um berechnen zu können in welchem Monat sich eine Spielteilnahme besonders lohnen würde. Bei vielen anderen Lotterien sind die Spielbedingungen fairer, weil man dort (abgesehen von vielleicht ein paar seltenen Sonderauslosungen) immer die gleichen Gewinnchancen hat, egal zu welchem Zeitpunkt man teilnimmt.
Am deutlichsten fällt der Unterschied beim SKL Traum-Joker aus. In der 148. Lotterie kann man im besten Monat (Dezember) aufgrund der zusätzlichen "Dezember-Bescherung" mit 55,7 % die höchste Ø AQ erzielen, während man im schlechtesten Monat (Februar) lediglich auf eine Ø AQ von 43,6 % kommt. Beim SKL Euro-Joker ist die Ø AQ im Januar und Mai mit jeweils 55 % am höchsten und im Februar mit nur 47,9 % am geringsten. Recht deutlich ist der Unterschied auch beim NKL Renten-Joker in der 145. Lotterie, bei der man im besten Monat (Dezember) aufgrund der zusätzlichen "Advents-Sonderziehung" mit 58 % die höchste Ø AQ erzielt (bitte jedoch hierbei den vorangegangen Punkt 10 beachten), während man in den anderen fünf Monaten nur auf eine Ø AQ von 48 % kommt.
12. Von den Spieleinnahmen sind keine Ausgaben für gute Zwecke vorgesehen
Sowohl bei der SKL als auch bei der NKL wird von den Spieleinnahmen in der Regel nichts für gemeinnützige Zwecke verwendet, während z. B. beim LOTTO 6aus49 immerhin bis zu 23 % der Spieleinnahmen hierfür reserviert werden (siehe auch hier - letzter Satz). Trotz der geringen Ø AQ von 42,9 % (SKL) und 38,4 % (NKL) beim Spielen zum Mindesteinsatz (und zwar auch nur dann, wenn man die drei Hinweise am Ende dieses Beitrags beachtet), schert man sich bei der GKL dennoch nicht um das Gemeinwohl, in dem man bereit wäre einen Teil der Spieleinnahmen für gute Zwecke zur Verfügung zu stellen, während dagegen beim LOTTO 6aus49 bis zu 73 % der Spieleinsätze für die Gewinnausschüttung und für gemeinnützige Zwecke bereitgestellt werden. Das meiste der Spieleinsätze dürfte wohl bei der NKL und SKL für Werbung draufgehen, denn bei einer derart schlechten Lotterie wäre es nicht verwunderlich, wenn man besonders viel Geld in Werbung stecken müsste, um wenigstens noch ein paar Spieler zum Spielen ihrer Abzock-Lotterien bewegen zu können.
13. Irreführende Bezeichnung für die Verlosung der Gewinne
Aufgrund der Werbeaussagen der SKL und NKL könnte man fälschlicherweise annehmen, dass alle angepriesenen Gewinne garantiert an die Spieler ausgeschüttet werden. Man benutzt dabei die irreführende Bezeichnung "ausgespielt" was aber in Wirklichkeit nichts anderes bedeutet als dass die Gewinne lediglich verlost werden - und zwar unter allen drei Millionen Losnummern, die man theoretisch verkaufen könnte (und nicht unter den Spielern). Es ist daher keinesfalls so, dass z. B. die beworbenen Autos bereits irgendwo auf dem Firmengelände der NKL stehen und nur darauf warten einem Gewinner übergeben zu werden. Denn wenn die gezogene Losnummer von keinem Spieler gekauft wurde, gewinnt auch niemand den beworbenen Preis. Die Sachpreise werden von der NKL (beim Traum-Joker auch von der SKL) erst dann beschafft, wenn es auch tatsächlich einen Gewinner geben sollte, der die richtige Losnummer besitzt.
14. Irreführung der Spieler durch Angabe der Anzahl der Gewinne statt der Gewinnwahrscheinlichkeit
Die Lotterieprodukte der SKL und NKL werden mit der Anzahl der zu verlosenden Gewinne beworben. Die Anzahl der Gewinne sagt jedoch nichts über die Gewinnchancen aus, auf die es letztendlich für die Spieler ankommt (mehr Informationen dazu findet ihr in meinem Zusatzbeitrag hier, zusammen mit einem Werbebeispiel der SKL). Dadurch werden die Lotterien für den Spieler attraktiver dargestellt als sie in Wirklichkeit sind. Lediglich in der höchsten Gewinnklasse wird mit einem Sternchen auf die Fußnote verwiesen, in der dann in Kleinschrift die Chance auf den Höchstgewinn angegeben wird. Auf Grundlage der jeweils angegebenen Gewinnanzahl muss sich der Spieler die Gewinnchancen für die anderen Gewinnklassen selber berechnen. Wie einfach man damit die Spieler täuschen kann, soll das folgende Beispiel zeigen. Schaut euch hier bitte zuerst einmal die beiden Tabellen auf der linken Seite an und versucht auf den ersten Blick zu beurteilen, welches der beiden Angebote das bessere für den Spieler ist. Die beiden Tabellen auf der rechten Seite geben dann die Auflösung und zeigen auf, wie man diese Lotterien für die Spieler am transparentesten bewerben könnte:
Die Werbetabellen auf der linken Seiten sind sogar noch zu positiv für diesen einfachen Vergleich dargestellt, weil die Fußnote mit der Gewinnwahrscheinlichkeit auf den Höchstgewinn in Wirklichkeit nicht schon am Ende der Gewinntabelle sondern erst am Ende der Website angezeigt wird und dazwischen somit noch möglichst viel Platz für anderen Text gelassen wird. Ein seriöser Lotterieanbieter würde jedoch seine Produkte grundsätzlich damit bewerben, mit welcher Gewinnwahrscheinlichkeit die einzelnen Preisklassen gewonnen werden können, so wie es ja auch bei den meisten Lotterien (sogar im Ausland) tatsächlich der Fall ist. Wäre der Anbieter besonders fair gegenüber seinen Spielern, dann würde er auch noch die Ø AQs der einzelnen Gewinnklassen angeben (so wie z. B. oben in den rechten Tabellen), die sich aus dem Verhältnis zwischen Spieleinsatz, Chancen und Gewinnhöhe ergeben (leider konnte ich jedoch bislang noch keinen derart spielerfreundlichen Anbieter finden, der dies tut). Lottoland hat übrigens seit einiger Zeit seine Lotterie WorldMillions für die Spieler verbessert, die nun eine Ø AQ von 47,61 % erreicht (anstelle der in der Tabelle angegebenen 24,85 %). Der Vergleich mit WorldMillions ist jedoch durchaus passend, denn Lottoland könnte diese Lotterie tatsächlich auf die gleiche unseriöse Weise wie die SKL und NKL bewerben, da auch bei WorldMillions jede Losnummer nur einmal vergeben wird.
15. Geschäftsberichte werden ohne einzelne Betrachtung der Gewinnausschüttung angegeben und auch nicht auf der Homepage veröffentlicht
Bei der SKL, NKL und GKL werden auf deren Websites keine Geschäftsberichte veröffentlicht (von der GKL sind diese nur im Unternehmensregister zu finden). Vermutlich möchte man sich keine Blöße geben, da die Umsatzzahlen in den letzten Jahren deutlich zurückgegangen sind, weil vermutlich auch die Spieler so langsam das auf Spielerabzocke abgezielte Geschäftsmodell dieser Unternehmen durchschauen. So lag im Jahr 2005 der Umsatz der SKL noch bei 832 Millionen Euro (siehe hier) und bei der NKL bei 494 Millionen Euro (siehe hier). Gemäß dem neuesten Geschäftsbericht der GKL (siehe hier - Seite 15), lag im Jahr 2018 der Umsatz der SKL nur noch bei 198,2 Millionen Euro (76 % weniger als 2005) und bei der NKL nur noch bei 142,5 Millionen Euro (71 % weniger als 2005). In diesem Geschäftsbericht wird jedoch nicht erwähnt, wie hoch die Gewinnausschüttung im Vergleich zu den Spieleinnahmen ist, da in der Gewinn- und Verlustrechnung auf Seite 11 beim dritten Punkt dieser Posten zusammen mit den "anderen Aufwendungen für das Spielgeschäft" angegeben wird, womit höchstwahrscheinlich die Aufwendungen für Werbung gemeint sind, die nämlich auch nicht separat aufgeführt werden. Dies was garantiert Absicht, da man wohl nicht veröffentlichen wollte, wie extrem gering die Gewinnausschüttung im Vergleich zu den Spieleinnahmen ist und wie hoch im Verhältnis dazu die Werbeausgaben gewesen sind. Allerdings hat der Freistaat Sachsen noch einen alten Geschäftsbericht der SKL vom 01.12.2011 bis 30.06.2012 veröffentlicht (siehe hier) bei dem der Posten Gewinnausschüttung in der Gewinn- und Verlustrechnung einzeln aufgeführt wurde und bei 54.841.370 € lag. Die Spieleinnahmen durch Losverkäufe betrugen 128.746.597,50 €, wodurch sich somit eine Gewinnausschüttungsquote von lediglich 42,6 % ergibt.
Deutlich offener zeigt sich dagegen zum Beispiel die Lotterie "Aktion Mensch", die kein Problem damit haben auf ihrer Website ihre Jahresberichte zu veröffentlichen (siehe hier). Gemäß dem neuesten Geschäftsbericht vom Jahr 2019 lagen die Spieleinnahmen bei 494.845.000 €. Davon wurden zwar nur 148.453.000 € (30 %) als Gewinne an die Spieler ausgeschüttet, dafür aber 190.305.000 € (38,5 %) für gute Zwecke verwendet (so viel wie bei vermutlich keiner anderen Lotterie in Deutschland), während wie bereits in Punkt 12 angesprochen die SKL und NKL von ihren Einkünften überhaupt nichts zum Gemeinwohl beisteuern. Kein Wunder also, dass es bei der SKL und NKL mit den Umsätzen in den letzten Jahren den Bach runter ging, während die Lotterie "Aktion Mensch" ihren Umsatz von 2000 (285 Millionen Euro) bis 2019 deutlich um über 73 % steigern konnte.
16. Sehr schlechte Gewinnchance bei allen drei Zusatzangeboten der NKL
Bei der Spielerweiterung NKL Millionen-Joker (die nur in Kombination mit dem Hauptspiel gespielt werden kann) und den beiden Zusatzlotterien NKL Renten-Joker und NKL Rentenlotterie (die man auch ohne Teilnahme am Hauptspiel spielen kann) ist die Gewinnchance auf einen Geldgewinn bzw. "Rentengewinn" nur sehr gering. Aus diesem Grund sollte man daher von den Zusatzangeboten keinen Gebrauch machen, da kaum die Chance besteht, dass man auch nur einen Teil seiner dafür investierten Spieleinsätze wieder zurückgewinnt. Bei der NKL Rentenlotterie liegt unter Miteinbeziehung der Bonuslosgewinne, die die Möglichkeit auf eine mehrmalige Spielteilnahme bieten, die Gewinnchance auf den Hauptgewinn bei 1 zu 2.100.000 und die Chance überhaupt einen Rentengewinn zu erzielen nur bei 1 zu 10.500 pro Monat. Bei einer Spielteilnahme über alle sechs Monate liegt die Chance auf einen Gewinn beim NKL Millionen-Joker nur bei 1 zu 13.043 und auf einen Gewinn beim NKL Renten-Joker nur bei 1 zu 5.000. Weitere Angaben dazu können den untenstehenden Tabellen entnommen werden.
17. Unwahre Angabe der Ø AQ bei der NKL-Rentenlotterie
Die NKL wirbt bei seiner NKL-Rentenlotterie in den amtlichen Lotteriebestimmungen (siehe hier) in § 3 Abs. 2 und auch noch einmal auf der zweiten Seite rechts neben dem Gewinnplan unter der Überschrift "Die Highlights der NKL-Rentenlotterie" damit, dass die Ø AQ einschließlich Bonuslosgewinne bei 58,2 % liegen würde. Diese Angabe ist jedoch definitiv falsch, da die NKL bei der Berechnung dieses Wertes die Bonuslosgewinne als tatsächliche Gewinne ausgibt, die man sich als Spieler aber nicht auszahlen lassen kann (siehe § 11 Abs. 2). Der Spieler erhält im Gewinnfall lediglich ein weiteres gleichwertiges Los für den nächsten Monat, wodurch der wahre Wert des Bonusloses auf Grundlage der tatsächlich auszahlbaren Gewinne nur bei 40,29 % des Lospreises liegt, was somit gleichzeitig auch die wirkliche Ø AQ bei dieser Lotterie ist.
Damit verstößt die NKL sogar auch noch gegen § 5 (1) UWG und § 5 (2) Abs. 6 GlüStV aufgrund irreführender Werbung. Die Rentenlotterie der NKL ist somit in Wirklichkeit das Angebot mit der geringsten Ø AQ (beim Hauptspiel liegt diese nämlich bei 49,68 %, beim NKL Renten-Joker bei 49,67 % und beim NKL Millionen-Joker bei 45,63 %), das von der NKL aber vermutlich bewusst mit der höchsten Ø AQ beworben wird (die sogar fälschlicherweise auch noch höher als beim LOTTO 6aus49 angegeben wird), um die Spieler dadurch möglichst zum Spielen der NKL-Rentenlotterie zu bewegen, die dem Unternehmen den meisten Gewinn einbringt und bei der somit der Spieler, entgegen dem Werbeversprechen, in Wirklichkeit sogar im Ø am meisten Geld verliert!
Während man die anderen Unverschämtheiten der Klassenlotterien, mal rein von den gesetzlichen Bestimmungen aus betrachtet, vielleicht gerade noch so durchgehen lassen kann, ging dieser Schlag gegen die Spieler meiner Meinung nach deutlich unter die Gürtellinie. Aus diesem Grund habe ich am 07.08.2020 offiziell Beschwerde beim deutschen Werberat eingereicht, da die NKL damit auch gegen deren Verhaltensregeln für Glücksspiele verstößt (siehe hier - Absatz 1.2.). Über den Ausgang der Beschwerde werde ich euch auf dieser Seite noch informieren.
Abschließende Hinweise und Gewinntabellen
Wer nun nach dem Lesen dieses Beitrags trotzdem noch vorhaben sollte bei den Abzockanbietern SKL oder NKL zu spielen, sollte zusammenfassend zumindest die folgenden drei Hinweise beachten, um auch tatsächlich von der veröffentlichten Ø AQ vollständig profitieren zu können, die jedoch unter Berücksichtigung der Servicegebühr beim Kauf des kleinsten Losanteils deutlich geringer ausfällt (siehe Punkt 2):
- Bis zum Ende der Lotterie (also alle sechs Monate) teilnehmen, da die höchsten und meisten Gewinne in der sechsten Klasse verlost werden (siehe Punkt 3).
- Von Beginn an bei der Lotterie dabei sein, da man bei einem späteren Einstieg trotzdem den gleichen Preis bezahlen muss, wie wenn man von Anfang an dabei gewesen wäre, obwohl man nachträglich nichts mehr gewinnen kann (siehe Punkt 4).
- Im Falle des Ausscheidens des Loses, aufgrund von einem Gewinn bei einer bestimmten Ziehung, dem Angebot des Folgeloses bzw. Anschlussloses sofort widersprechen und sich den Gewinn auszahlen lassen (siehe Punkt 5).
Zum Schluss möchte ich mich bei unserem Forumsmitglied "lo-lue" bedanken, der mich darum gebeten hat, dass ich auch einen Beitrag über die Klassenlotterien schreiben soll. Ohne ihn wäre dieser Beitrag daher vermutlich niemals zustande gekommen. Nachfolgend noch alle ausführlichen Gewinntabellen zu den Spielangeboten der SKL und NKL:
Hinweis: Dieser Beitrag ist auch über den Link lotteriecheck.de/gkl zu erreichen. Diesen Link könnt ihr daher gerne zur Weiterempfehlung dieser Seite verwenden, falls euch dieser Beitrag gefallen haben sollte. Alternativlinks: lotteriecheck.de/skl / lotteriecheck.de/nkl