Lotterien von Lottoland im Preisvergleich und Vergleichscheck |
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Stellt euch doch bitte mal folgende Situation vor: Ihr besucht ein großes Spielcasino, seht euch dort ein wenig um und kommt schließlich an einen Tisch auf dem vier Spielkarten liegen. Ihr fragt daraufhin den Croupier wie das Spiel funktioniert und was ihr dabei gewinnen könnt. Daraufhin antwortet dieser: "Die Spielregeln sind ganz einfach! Auf dem Tisch liegen verdeckt die vier Asse eines Kartenspiels. Wenn du spielen möchtest zahlst du einen beliebigen Geldbetrag als Spieleinsatz an mich. Anschließend entscheidest du dich für eine Farbe (Karo, Herz, Pik oder Kreuz) und suchst dir eine der vier Karten aus, die ich für dich aufdecken soll. Liegst du mit deinem Tipp daneben, hast du leider verloren und dein Einsatz gehört mir. Solltest du aber richtig getippt haben, dann behalte ich nur 20 % von deinem Spieleinsatz, während ich dir immerhin die anderen 80 % wieder als Gewinn auszahle." Unmöglich? - Nicht bei Lottoland!
Dieses Beispiel trifft in ähnlicher Weise, bei der gleichen Gewinnchance von 1:4, auf den KENO-Typ 1 der Lotterie Multi Keno zu. Doch damit nicht genug. Denn interessanterweise würde selbst bei diesem KENO-Typ, bei dem der Spieler somit nur Geld verlieren kann, die durchschnittliche Ausschüttungsquote (nachfolgend mit Ø AQ abgekürzt) bei 20 % liegen, was bedeutet, dass Lottoland im Durchschnitt zumindest noch 20 % aller Spieleinnahmen wieder als "Gewinne" an die Spieler auszahlen müsste. Man sollte es daher kaum für möglich halten, dass Lottoland sogar noch sieben weitere Lotterien im Angebot hat, bei denen die Ø AQ sogar noch bei unter 20 % liegt (bei fünf davon liegt diese sogar bei unter 15 % und bei einer davon sogar bei unter 10 %).
Da verwundert es kaum, dass Lottoland selbstverständlich bei keinem einzigen Lotterieangebot angibt, wie hoch die Ø AQ ist. Und bei den unverschämten Preisen von Lottoland, die bis zu sieben Mal so hoch wie bei der Originallotterie sind (während die Gewinnauszahlungen, die ja in der Regel vom Original übernommen werden, häufig nur genauso hoch sind und in den höchsten Gewinnklassen sogar meist noch geringer, aufgrund der Klassifizierung als Typ A und Typ B - gemäß AGB Abschnitt 11.1) braucht man sich auch nicht zu wundern, wenn Lottoland in der Spielbeschreibung keinerlei Anstalten unternimmt zu erwähnen wie hoch der Preis bei einer Teilnahme an der regulären Lotterie wäre.
Durch das Affiliate-Programm von Lottoland, durch das man mit jeder Tippvermittlung an Lottoland Provisionen erhält, schießen unseriöse Webseiten, die lediglich darauf abzielen, Spieler zu dem Kauf von Lotterieprodukten bei Lottoland zu verleiten, mittlerweile wie Pilze aus dem Boden. Anstatt also die Webseiten-Besucher genauer über die Lotterien aufzuklären, nutzt man die Unwissenheit der Spieler sogar noch schamlos aus. Daher findet man Angaben wie Ø AQ und Originalpreise auch auf keiner anderen Internetseite, da ja schließlich jeder ein Stück vom Kuchen abhaben möchte und man sich somit nicht einmal davor scheut selbst die schlechtesten Lotterieprodukte von Lottoland als besonders lukrativ für den Spieler darzustellen (z. B. hier, wo viele Aussagen sogar nicht einmal der Wahrheit entsprechen). Und dies ist auch der Grund dafür, weshalb man trotz der zum Teil katastrophalen Gewinnausschüttung an den Spieler auf verschiedenen Vergleichsportalen von Lotterieanbietern keinerlei negativen "Testberichte" über Lottoland findet.
Da ich diesem Treiben nicht mehr länger tatenlos zusehen konnte, habe ich mich somit entschlossen mit diesem Beitrag die Spieler detaillierter über die Lotterieangebote von Lottoland zu informieren. Dabei habe ich keine Mühen gescheut die jeweiligen Originallotterien (sofern vorhanden) genauestens zu analysieren, um dadurch die Ø AQs von allen angebotenen Lotterien auf der deutschen und englischsprachigen Seite von Lottoland berechnen zu können. Bei Lotteriewetten, bei denen sich die Gewinnauszahlung an der Originallotterie orientiert, habe ich auch den Originalpreis und die prozentuale Differenz zu Lottoland angegeben (in den anderen Fällen, bei denen die Gewinnauszahlungen von Lottoland komplett selbst festgelegt werden, macht ein Preisvergleich zum Original ohnehin keinen Sinn mehr). Die Ergebnisse der Auswertung findet ihr in der nachfolgenden Vergleichstabelle (Stand: 23.01.2021):

Vergleicht man die Preise und Ø AQs der Lotterien von Lottoland miteinander und mit den Lotterieangeboten anderer Wettanbieter, dann sollten die folgenden Lotterien auf keinen Fall bei Lottoland gespielt werden:
- Irisches Lotto: Bei multilotto.com kostet die gleiche Lotterie nur 2 € (statt 2,20 €) je Tipp und damit genauso viel wie bei einer regulären Lotterieteilnahme in Irland.
- EuroMillions: Bei lottogo.com kostet die gleiche Lotterie nur 2,50 € (statt 3 €) je Tipp.
- SuperEnalotto: Bei lottohelden.de kostet die gleiche Lotterie (die dort SuperLotto genannt wird) nur 1 € (statt 2 €) je Tipp und damit genauso viel wie bei einer regulären Lotterieteilnahme in Italien. Die Gewinnauszahlungen wurden zwar bei Lottohelden in den Gewinnklassen 2 bis 6 reduziert und fixiert, was jedoch größtenteils dadurch wieder ausgeglichen wird, dass Lottohelden eine siebte Gewinnklasse eingeführt hat, bei der man mit nur einer richtig getippten Zahl 0,50 € gewinnt. Ausgehend von einem durchschnittlichen Jackpot von 65 Millionen Euro, liegt die Ø AQ bei Lottohelden daher bei 47,4 % (statt 26,2 %).
- Swiss Lotto: Bei lottohelden.de kostet die gleiche Lotterie nur 2,50 € (statt 2,75 €) je Tipp. Außerdem bekommt man bei Lottohelden mit der richtigen RePLAY-Nummer seinen Spieleinsatz zurück und kann dann selbst entscheiden, wofür man diesen Gewinn verwendet, während man bei Lottoland lediglich einen Gratistipp für die nächste Ziehung erhält. Ausgehend von einem Wechselkurs von 1,1 CHF je Euro, liegt die Ø AQ bei Lottohelden daher bei 53,7 % (statt 45 %).
- Polnisches Lotto: Bei jinnilotto.com kostet die gleiche Lotterie nur 0,80 € (statt 1 €) je Tipp. Ausgehend von einem Wechselkurs von 4,5 PLN je Euro, liegt die Ø AQ aber auch bei diesem Preis nur bei 34 % (statt 27,2 %), so dass man auf eine Spielteilnahme selbst dort verzichten sollte.
- Spanische Sommerlotterie (El Gordo de Verano): Bei lottohelden.de kann man diese Lotterie zu den nachfolgenden Preisen deutlich günstiger spielen:
> Ganzes Los: 200 € (statt 249,99 € bei Lottoland)
> Halbes Los: 100 € (statt 149,99 € bei Lottoland)
> Fünftellos: 50 € (statt 64,99 € bei Lottoland)
> Zehntellos: 25 € (statt 34,99 € bei Lottoland)
> Zwanzigstellos: 15 € (statt 19,99 € bei Lottoland)
> Fünfzigstellos: 5 € (statt 8,99 € bei Lottoland)
> Hundertstellos: 3 € (statt 4,99 € bei Lottoland)
Die Ziehung findet nur einmal im Jahr (immer am ersten Samstag im Juli) statt, weshalb die Lotterie bei Lottohelden erst wenige Wochen vor der Ziehung verfügbar ist.
- Spanische Weihnachtslotterie (El Gordo) und spanische Dreikönigslotterie (El Niño): Bei lottohelden.de kann man diese Lotterien zu den nachfolgenden Preisen etwas günstiger spielen (allerdings fällt die Preisdifferenz deutlich geringer aus als bei der spanischen Sommerlotterie):
> Ganzes Los: 229,90 € (statt 249,99 € bei Lottoland)
> Halbes Los: 145,90 € (statt 149,99 € bei Lottoland)
> Fünftellos: 62,90 € (statt 64,99 € bei Lottoland)
> Zehntellos: 32,90 € (statt 34,99 € bei Lottoland)
> Zwanzigstellos: 18,90 € (statt 19,99 € bei Lottoland)
> Fünfzigstellos: 7,90 € (statt 8,99 € bei Lottoland)
> Hundertstellos: 4,50 € (statt 4,99 € bei Lottoland)
Bei Lottohelden würde man somit beim ganzen Los mit 15 % den geringsten Aufpreis im Vergleich zum regulären Preis in Spanien zahlen, wodurch die Ø AQ immerhin bei 60,9 % liegt. Allerdings würde ich jedem Spieler dringend davon abraten so viel Geld für ein ganzes Los auszugeben, denn die Wahrscheinlichkeit einen tatsächlichen Gewinn zu erzielen, der höher als der Spieleinsatz ist, liegt nur bei 5,3 % bei El Gordo und 7,9 % bei El Niño. Die Ziehung findet nur einmal im Jahr (am 22. Dezember bzw. 6. Januar) statt, weshalb nur El Gordo bei Lottohelden aufgrund der hohen Beliebtheit das ganze Jahr über angeboten wird, El Niño dagegen erst wenige Wochen vor der Ziehung verfügbar ist.
- Cash4Life: Bei lottohelden.de ist nicht nur der Preis mit 2 € (statt 2,50 €) günstiger als bei Lottoland, sondern auch die Gewinne sind in vier Gewinnklassen zum Teil deutlich höher. Eine Vergleichstabelle mit den jeweiligen Gewinnauszahlungen findet ihr hier.
- MiniLotto: Bei lottohelden.de ist die Ø AQ deutlich höher. Der Preis liegt zwar auch dort bei 0,50 € pro Tipp, aber dafür gewinnt man bei Lottohelden durch die zusätzliche Gewinnklasse bereits mit 2 Richtigen den doppelten Spieleinsatz. Hinzu kommt noch, dass der Jackpot bei Lottohelden mit 100.000 € im Durchschnitt sogar 48 % höher ist als bei Lottoland. Eine Vergleichstabelle mit den jeweiligen Gewinnauszahlungen findet ihr hier.
- Multi Keno und KeNow: Die Ø AQs von Keno 24/7 sind um ein Vielfaches höher als bei Multi Keno (bei gleichen Gewinnchancen je KENO-Typ). Auch die Ø AQs vom deutschen KENO sind in jeweils einer Gewinnklasse höher als bei KeNow (bei ebenfalls gleichen Gewinnchancen je KENO-Typ). Mehr Informationen und Gewinntabellen zu den vier KENO-Varianten von Lottoland findet ihr in meinem Beitrag hier.
- Mega-Sena und Quina: Schon bereits bei den Originallotterien werden, unter Berücksichtigung der Steuerabzüge in Höhe von 30 % in den jeweils ersten beiden Gewinnklassen, im Durchschnitt nur 32,82 % der Gesamteinnahmen von Mega-Sena und 34,38 % der Gesamteinnahmen von Quina wieder als Gewinne an die Spieler ausgeschüttet, was im Vergleich zu anderen staatlichen Lotterien außerordentlich wenig ist. Dennoch schreckt Lottoland auch hier nicht davor zurück auf die Originalpreise, die bei 4,5 BRL bei Mega-Sena und 2 BRL bei Quina liegen, noch einen drastischen Preisaufschlag zu verlangen, um damit die Ø AQs bei beiden Lotterien, ausgehend von einem Wechselkurs von 6,5 BRL je Euro, sogar noch auf unter 15 % zu drücken.
- Saturday Lotto: Der Originalpreis in Australien liegt im Durchschnitt nur bei 0,825 AUD pro Tipp. Mit 1,25 € ist der Preis bei Lottoland, ausgehend von einem Wechselkurs von 1,6 AUD je Euro, fast zweieinhalbmal so hoch, während dagegen die Gewinnauszahlungen lediglich von der Originallotterie übernommen werden. Daraus ergibt sich eine Ø AQ von nur 22,5 %. Dies ist der neuntschlechteste Wert aller Lotterien von Lottoland.
- MegaMillions und PowerBall: Diesen beiden Lotterien habe ich einen eigenständigen Beitrag gewidmet, den ihr hier nachlesen könnt. Diese Lotterien sollte man auf keinen Fall spielen, da ausnahmslos alle Wettanbieter absolut ungerechtfertigte Wucherpreise dafür verlangen.
- Schwedisches Lotto: Ohne die Teilnahme an Lotto 2 und dem Zusatzspiel Joker liegt die Ø AQ zum Preis von 1 € je Tipp und ausgehend von einem Wechselkurs von 10 SEK je Euro bei hundsmiserablen 12,1 %. Besonders verwerflich daran ist, dass man die Lotterie nach Einführung bei Lottoland lange Zeit nur zum halben Preis spielen konnte (siehe hier), bevor man sich dazu entschied trotz der schon damals katastrophal niedrigen Ø AQ den Preis auf einen Schlag zu verdoppeln (nach dem Motto: "wer als Spieler schon so doof ist, die Lotterie zum Preis von 0,50 € zu spielen, weil er nicht rechnen kann und vermutlich nicht einmal weiß, wie hoch der Originalpreis in Schweden ist, der kann ruhig auch das doppelte bezahlen"). Wie hier die Spieler von Lottoland über den Tisch gezogen und wie eine Weihnachtsgans ausgenommen werden ist kaum noch in Worte zu fassen. Auch bei der Lotterie Cash4Life und MiniLotto hat man unverschämterweise den Preis von zunächst 2 € (siehe hier) bzw. 0,30 € (siehe hier) auf mittlerweile 2,50 € bzw. 0,50 € erhöht (bei MiniLotto wurde zwar am 01.07.2019 auch bei der Originallotterie der Preis um 20 % erhöht, die Preiserhöhung bei Lottoland liegt aber bei unverschämten 66 % im Vergleich zu früher). Hinzu kommt noch, dass die schwedischen Kunden früher auf lottoland.se mit nur 3 SEK je Tipp (ca. 0,30 €) den gleichen Preis wie bei der Originallotterie bezahlen mussten (aktuell darf Lottoland diese Lotterie jedoch nicht mehr ihren schwedischen Kunden anbieten). Das schwedische Lotto ist jedoch kein Einzelfall gewesen. Auch die italienische Lotterie SuperEnalotto wird für die italienischen Kunden auf lottoland.it mit 1 € zum gleichen Preis angeboten wie bei der Originallotterie, während man auf lottoland.com 2 € pro Tipp bezahlen muss. Ein Paradebeispiel für die offenbar völlig willkürliche Preisfestlegung von Lottoland findet man bei der Lotterie Saturday Lotto. Trotz jeweils exakt identischer Gewinnauszahlung, zahlt man bei dieser Lotterie auf der englischsprachigen Seite von Lottoland (lottoland.com/en) 1,25 €, auf der irischen Seite (lottoland.ie) 1,50 €, auf der britischen Seite (lottoland.co.uk) sogar 1,50 GBP (ca. 1,68 €), während man auf der neuseeländischen Seite (lottoland.com/nz) die Lotterie für 0,9 NZD (ca. 0,53 €) deutlich günstiger angeboten bekommt.
- MEGA 2021: Diese Lotterie stellt das mit Abstand unverschämteste Lotterieangebot von Lottoland dar. Schon allein dem Spieler einen Jackpot von 100 Millionen Euro vorzugaukeln, von dem Lottoland schon im Vorfeld weiß, dass es in Wirklichkeit im Ø nur ein Sechstel davon an den Jackpotgewinner auszahlen muss, dürfe an Dreistigkeit wohl nicht mehr zu überbieten sein. Denn die 100 Millionen Euro in der ersten Gewinnklasse werden für den Jackpotgewinner von Lottoland aufgrund der Typ-A-Klassifizierung in den AGB nicht nur durch die Anzahl der Jackpotgewinner bei Lottoland, sondern auch durch die der Originallotterie geteilt. Doch aufgrund von rund 250 Millionen Tipps bei der Originallotterie, gibt es dort im Ø bereits 5 Gewinner. Würde es bei 50.063.860 abgegebenen Tipps zu je 5 € bei Lottoland einen Lottoland-Jackpotgewinner geben (was genau dem Ø entspricht), würde dieser somit von den Lottoland-Einnahmen in Höhe von über 250 Millionen Euro im Ø gerade einmal vergleichsweise läppische 16,67 Millionen Euro ausbezahlt bekommen. In der zweiten Gewinnklasse würde es im Ø 324 und in der dritten Gewinnklasse im Ø 21.465 Gewinner geben. Ausgehend von einem Wechselkurs von 6,5 BRL je Euro würde der Gewinn in der zweiten Gewinnklasse im Ø bei 6.168 € und in der dritten Gewinnklasse im Ø bei 133 € liegen. Die Gewinnauszahlungen für die zweite und dritte Gewinnklasse würden somit im Ø nur 4,85 Millionen Euro betragen. Die Gesamtausgaben in dieser Ziehung würden sich somit im Ø auf rund 21,5 Millionen Euro belaufen, wodurch im Ø gerade einmal 8,6 % aller Gesamteinkünfte von Lottoland in dieser Lotterie wieder als Gewinne an die Spieler zurückfließen würden. Bei der Ziehung am 31.12.2017 (31.12.2018) gab es sogar 17 (52) Jackpotgewinner bei der Originallotterie, wodurch man mit 6 Richtigen bei Lottoland sogar nur 5,56 (1,89) Millionen Euro gewonnen hätte, sofern es keinen weiteren Gewinner bei Lottoland gegeben hätte.
Bei genauerer Betrachtung der Lotterieprodukte stellten sich außerdem folgende fünf Lotteriewetten als "Mogelpackung" heraus, bei denen die Spieler von Lottoland weniger Gewinne erhalten, als es bei der Originallotterie der Fall ist (dies wurde bereits bei der Berechnung der Ø AQs in der oben stehenden Tabelle berücksichtigt):
- Mega Sena (Brasilien): Ø 1,52 % der Gesamteinnahmen (ca. 4,62 % der Ø Gewinnausschüttung), die bei der Originallotterie in den "Mega da Virada" fließen, werden von Lottoland bei dieser Lotterie nicht ausgeschüttet. Dies entspricht einer zusätzlichen versteckten Preiserhöhung von 4,85 %.
- Sonntagslotto (Spanien): Ø 3,97 % der Gesamteinnahmen (ca. 7,22 % der Ø Gewinnausschüttung), die bei der Originallotterie zusätzlich in die unterste Gewinnklasse fließen, werden von Lottoland bei dieser Lotterie nicht ausgeschüttet. Denn während man bei Lottoland mit der richtigen Superzahl den Spieleinsatz von 1,50 € je Tipp nur bei 0 Richtigen zurückgewinnt, bekommt man diesen bei der Originallotterie mit der richtigen Superzahl immer erstattet, unabhängig davon, wie viele Zahlen man sonst noch richtig getippt hat und auch zusätzlich zu den Gewinnen, die man bereits in den Gewinnklassen 1, 3, 5 und 7 gewinnt. Dies entspricht einer zusätzlichen versteckten Preiserhöhung von 7,78 %.
- SuperEnalotto (Italien): Ø 5 % der Gesamteinnahmen bei der Originallotterie (ca. 8,34 % der Ø Gewinnausschüttung), die bei der Originallotterie in die Auszahlung eines Sofortgewinns in Höhe von 25 € fließen (Chance 1:500), werden von Lottoland bei dieser Lotterie nicht ausgeschüttet. Dies entspricht einer zusätzlichen versteckten Preiserhöhung von 9,1 %. Darüber hinaus werden gemäß den AGB (Abschnitt 11.9) nur 88 % der Gewinne in den Gewinnklassen 1 bis 3 ausbezahlt.
- Sommerlotterie (Spanien): Ø 9,9 % der Gesamteinnahmen (ca. 14,14 % der Ø Gewinnausschüttung), die bei der Originallotterie in die Auszahlung eines Sonderpreises in Höhe von 19.800.000 € fließen, der bei insgesamt 10 Serien unter allen 100 Zehntellosen, bei denen alle fünf Gewinnzahlen der höchsten Gewinnklasse übereinstimmen, verlost wird (Chance 1:10.000.000), werden von Lottoland bei dieser Lotterie nicht ausgeschüttet. Dies entspricht einer zusätzlichen versteckten Preiserhöhung von 16,47 %.
- Zusatzlotterie Lotto Plus (Irland): Ø 10,77 % der Gesamteinnahmen (ca. 22,95 % der Ø Gewinnausschüttung), die bei der Original-Zusatzlotterie in die Ziehung für "Lotto Plus Raffle" (500 € Gewinnmöglichkeit bei einer Chance von 1:10.000) und "Lotto Plus Million Euro Raffle" (gelegentlich durchgeführte Sonderauslosung mit zusätzlicher Verlosung von einer Million Euro) fließen, werden von Lottoland bei dieser Zusatzlotterie nicht ausgeschüttet. Dies entspricht einer versteckten Preiserhöhung von 29,78 %.
Da Lottoland je nach Webseite teilweise unterschiedliche Preise für die gleiche Lotterie verlangt, ergeben sich daraus für die deutschen Spieler sogar noch folgende Spartipps:
- Auf der englischsprachigen Seite von Lottoland (lottoland.com/en) können die Lotterien KENO, LOTTO 6aus49 und EuroJackpot ohne Scheingebühren gespielt werden (seit dem 01.04.2019 gibt es aber auch bei Lottohelden keine Scheingebühren mehr).
- Auf lottoland.pt kann die Lotterie EuroMillions für nur 2 € (statt 3 €) und auf lottoland.ie das irische Lotto für nur 2 € (statt 2,20 €) gespielt werden. Können muss bei Lottoland jedoch nicht unbedingt auch dürfen heißen. Mich würde es daher nicht wundern, wenn Lottoland nach den bislang aufgezählten Unverschämtheiten (und als ob es nicht schon ungerecht genug wäre, überhaupt gleiche Lotterien zu unterschiedlichen Preisen anzubieten) auch noch diese hinzufügt, dass deutschen Kunden die Gewinnauszahlung verweigert wird, wenn diese Lotterietipps auf ausländischen Lottoland-Seiten abgeben (obwohl in den AGB nirgendwo steht, dass man dies nicht tun dürfe).
Fazit:
Nimmt man die von Lottoland angebotene Lotterie LOTTO 6aus49 (welche auch die beliebteste in Deutschland ist, bei der jede Woche im Schnitt über 60 Millionen Tipps bei der Originallotterie abgegeben werden) als Referenzwert, bei der mit einer Ø AQ von 50 % (ohne Berücksichtigung von Gewinnbeschränkungen) zumindest noch im Ø die Hälfte der Spieleinsätze wieder als Gewinne an die Spieler zurückfließen, dann gibt es von den insgesamt 36 anderen ausgewerteten Lotterien von Lottoland (ohne Betrachtung der Zusatzlotterien) nur vier Lotterien, die grundsätzlich eine höhere Ø AQ haben.
Bei drei davon werden die Gewinnzahlen von Lottoland selbst generiert. Hierbei handelt es sich um LOTTO Go!, EuroJackpot Go! und EuroMillions Go!. Der Vorteil im Vergleich zu der jeweiligen Originallotterie liegt jedoch darin, dass man bei 0 Richtigen seinen Spieleinsatz wieder zurückbekommt. Bei LOTTO Go! kostet zwar der Tipp wie beim Original nur 1 €, jedoch hat Lottoland die Gewinnauszahlungen in den Gewinnklassen 2 bis 9 zum Teil deutlich reduziert, um vermutlich die zusätzlichen Ausgaben bei 0 Richtigen zu kompensieren. Bei EuroJackpot Go! wurden ebenfalls die Gewinnauszahlungen in 9 der 12 regulären Gewinnklassen teilweise deutlich verringert und der Tipppreis wurde im Vergleich zur entsprechenden Originallotterie sogar noch auf 3 € erhöht. Bei EuroMillions Go! sind zwar die Gewinnauszahlungen in den Gewinnklassen 2 bis 13 teilweise deutlich höher, dafür wurde aber auch hier der Preis auf 3,50 € pro Tipp erhöht. Hierzu habe ich wieder eine kleine Vergleichsübersicht erstellt, bei der die beiden günstigsten von Lottoland angebotenen Varianten für LOTTO 6aus49, EuroJackpot und EuroMillions gegenübergestellt werden und die ihr euch hier ansehen könnt.
Wer jedoch keine Lotterien spielen möchte, bei denen Lottoland eigene Gewinnzahlen ermittelt, da ihm das Manipulationsrisiko zu hoch ist, erreicht zum Standardpreis nur noch bei Keno 24/7 eine Ø AQ von grundsätzlich über 50 %. Bei der spanischen Weihnachtslotterie (El Gordo) und Dreikönigslotterie (El Niño) würde die Ø AQ nur beim ganzen Los mit 56 % noch über der 50-Prozent-Marke liegen. Die Lotterie EuroMillions erreicht nur auf lottoland.pt zum Preis von 2 € je Tipp eine Ø AQ von 55 %. Bei der Lotterie WorldMillions muss der Jackpot bei mindestens 114 Millionen Euro liegen um eine Ø AQ von über 50 % zu erreichen. Abgesehen davon gibt es dann nur noch drei weitere Lotterien, bei denen die Ø AQ zumindest noch bei 50 % oder nur knapp darunter liegt und die daher im Vergleich zu den meisten anderen Lotterien gerade noch so als akzeptabel eingestuft und relativ bedenkenlos bei Lottoland gespielt werden können, da auch der Preis nicht schlechter als bei einer Originalteilnahme ist. Dabei handelt es sich um die Lotterien EuroJackpot, das deutsche KENO und das österreichische LOTTO 6 aus 45. Alle anderen 25 ausgewerteten Lotterien von Lottoland kann man dagegen getrost in die Tonne treten.
Die von Lottoland angebotenen Rubbellose habe ich zusammen mit den Rubbellosen von Lottohelden bereits in einem anderen Beitrag ausgewertet, den ihr hier findet. In diesem Beitrag findet ihr in der untersten Tabelle auch eine Rankingübersicht von über 60 Lotterieangeboten, bei der die Ø AQs der einzelnen Lotterien noch detaillierter betrachtet werden und in der auch noch einmal viele Lotterien von Lottoland aufgelistet werden, sofern nicht Lottohelden die gleiche Lotterie zu besseren Konditionen anbietet. Eine hohe Ø AQ nützt nämlich dem Großteil der Spieler überhaupt nichts, wenn der größte Teil davon in Gewinnklassen fließt, deren Chance bei eins zu mehreren Millionen liegt und somit der Ausschüttungsanteil, der für die unteren Gewinnklassen zur Verfügung gestellt wird, nur relativ gering ist. Daher sollte man auch den Ø AQs, die in diesem Beitrag genannt werden, keine allzu große Bedeutung beimessen, da es zur Analyse des Verlustpotentials einer Lotterie insbesondere auf die Ø AQs in den unteren Gewinnklassen ankommt, in denen die Spieler am häufigsten gewinnen.
Abschließend möchte ich noch anmerken, dass z. B. beim regulären deutschen LOTTO 6aus49 von den Spieleinnahmen 23 % für gute Zwecke verwendet werden und 16,7 % an Lotteriesteuern bezahlt werden müssen. Wenn man daher bedenkt, dass Lottoland vermutlich keinen Cent der Spieleinnahmen für gute Zwecke verwendet und bei einem Jahresumsatz von über 300 Millionen Euro weniger als 0,2 % der Spieleinnahmen in Malta für Glücksspielsteuern und die Lizenz bezahlen muss (siehe hier), dann ist selbst eine Ø AQ von 50 % bei den Lotteriewetten mehr als unverschämt (besonders im Vergleich zu den Sportwetten und Automatenspielen bei denen die Ø AQs teilweise bei über 95 % liegen).
Hinweis: Dieser Beitrag ist auch über den Link lottoland.lotteriecheck.de zu erreichen. Diesen Link könnt ihr daher gerne zur Weiterempfehlung dieser Seite verwenden, falls euch dieser Beitrag gefallen haben sollte. Alternativlink: ll.lotteriecheck.de
Dieser Beitrag wurde schon 38 mal editiert, zum letzten mal von Lottoexperte am 26 Jan, 2021 21:42 23.
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